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Bad Rotenfels lässt sein 975. Jubiläumsjahr würdig ausklingen

10.000 Euro von der Bad Rotenfelser Vereinsgemeinschaft und mehr als 6.000 Euro vom Konzert des Landespolizeiorchesters und Musikvereins Bad Rotenfels: Herbert Walterspacher (2. v. r.) setzt das Geld in Äthiopien ein. Foto: StVw
10.000 Euro von der Bad Rotenfelser Vereinsgemeinschaft und mehr als 6.000 Euro vom Konzert des Landespolizeiorchesters und Musikvereins Bad Rotenfels: Herbert Walterspacher (2. v. r.) setzt das Geld in Äthiopien ein. Foto: StVw

So würdig, wie der Stadtteil Bad Rotenfels sein 975-jähriges Bestehen 2016 gefeiert hat, so würdig ließ er neulich sein Jubiläumsjahr mit einem Abschlussfest im Gemeindehaus St. Laurentius ausklingen. Die passende Musik dazu machte die Formation „Jazz Project Gaggenau“. Dabei bewiesen die Bad Rotenfelser einmal mehr ihre Freigiebigkeit, wollten sie doch nicht nur selbst ein ganzes Jahr lang ihre Ortsgeschichte gefeiert haben, sondern auch die Ärmsten dieser Welt an ihrer Freude teilhaben lassen. In diesem Sinne ging der Erlös des Jubiläumsjahres – immerhin mehr als 16.000 Euro – an die Stiftung „Pro fratre et amico“ des Bürgerpreisträgers Herbert Walterspacher aus Bad Rotenfels, der sich in Äthiopien engagiert.

„Ein großes Jubiläumsjahr geht zu Ende“, resümierte Oberbürgermeister Christof Florus. „Was haben wir in diesem Jahr nicht alles erlebt! Der Hauch der großen Politik war zu spüren, als unser ehemaliger Ministerpräsident Erwin Teufel sein Augenmerk auf den Bad-Stadtteil richtete und eine Ansprache vor Ort hielt. Musik gab es immer vom Feinsten – ob jetzt in der Kirche St. Laurentius, der schönen, barocken Mutterkirche des Murgtals, oder anderweitig und besonders von der jungen Generation aufgeführt. Dabei denke ich gerne an das einmalige Ständchen zurück, das die Gaggenauer Schulen in Form eines tollen Konzerts dem Bad-Stadtteil und seiner Bürgerschaft zum ehrenwerten Geburtstag gegeben haben. Doch auch das Landespolizeiorchester und der örtliche Musikverein haben bleibende Eindrücke hinterlassen. Es gab Rock und Funk einen ganzen Abend lang in der Kulturhalle, und bei der Premiere eines Klassik-Frühstücks wurde die Musik in den wunderbaren Außenbereich des Kurparks beim Schloss Rotenfels getragen. Wer aber 975 Jahre feiern kann, der hat auch geschichtlich etwas vorzuweisen – ist sozusagen ein historisches Schwergewicht. Wie sehr dieses Urteil mit Prädikat zutrifft, haben bemerkenswerte Vorträge, Ausstellungen und Bilder gezeigt, wobei auch das malerische Winkel bekanntlich zu Bad Rotenfels gehört und sich präsentierte. Man feierte angemessen den 250. Geburtstag des großen badischen Baumeisters Weinbrenner in seinem Werk, dem Schloss Rotenfels. Doch auch die Mundart und der Humor der Rotenfelser kamen nicht zu kurz, per Bürgerwanderung ging es über den alten Chaisenweg bis nach Baden-Baden, und sogar ein Hochzeitsweg in Bad Rotenfels wurde eröffnet. Bei alledem werden auch dunkle Seiten der örtlichen Geschichte nicht ausgeklammert, so dass am 8. Dezember, 19 Uhr, noch ein Vortrag über das Sicherungslager Rotenfels auf dem Programm steht. Höhepunkt des Festjahres war natürlich das große Jubiläumsfest im Hochsommer, dem ein Kaiserwetter und eine herausragende Resonanz beschieden waren – und die freundliche Aufwartung der einzelnen Stadtteile Gaggenaus, was ein schönes Zeichen der Einheit war“, fasste der Oberbürgermeister zusammen.

Bad Rotenfels wusste zu feiern – würdig, angemessen, erfindungsreich, unterhaltsam und mit einem starken, bleibenden Gefühl der Gemeinschaft und des Zusammenhalts. Denn Bad Rotenfels – das hat das Jubiläumsjahr deutlich vor Augen geführt – verfügt über eine vielfältige und lebendige Vereinslandschaft und über ein vorbildhaftes Ehrenamt. „Das Jubiläumsjahr ist ein Imagegewinn für die ganze Stadt. Die Anstrengungen, die hier unternommen wurden, sind sinnstiftend für die Ortsgemeinschaft. Die Bad Rotenfelser Vereine und Gruppierungen haben hier Großartiges geleistet und sind das ganze Unterfangen ausgesprochen professionell angegangen“, so Florus. Sein besonderer Dank galt dem unermüdlichen, ideenreichen Sprecher, Herz und Motor der Festorganisation: dem Ehrenbürger Heinz Goll. Er ist bei diesem wichtigen Projekt noch einmal so richtig zu Hochform aufgelaufen, war ganz in seinem Element als begnadeter Kommunikator und gewandter Multiplikator. Dabei konnte er seine ganze Lebenserfahrung für sein geliebtes Bad Rotenfels in die Waagschale werfen und so entscheidend zum Gelingen beitragen. Als kluger und bestens vernetzter Teamplayer konnte er auf zahlreiche, tatkräftige Helferinnen und Helfer vor Ort und bei der Stadt Gaggenau bauen. Florus‘ Dank galt auch allen Spendern und Stiftern, stellvertretend für alle nannte er die Sparkasse Baden-Baden Gaggenau als Premiumsponsor. Nicht zuletzt galt sein Dank den Stadtwerken Gaggenau für die Bereitstellung der Infrastruktur und der Pfarrgemeinde St. Laurentius für die Gastfreundschaft, die sie das gesamte Jubiläumsjahr über unter Beweis gestellt hat.