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Dreikönigskonzert: Vorverkauf hat begonnen

Der hochbegabte Jungmusiker Dennis Julian Kozarov spielt beim Dreikönigskonzert am 6. Januar das Klavierkonzert D-Dur Hob. XVIII:11 von Joseph Haydn. Foto: Peter Wendt.
Der hochbegabte Jungmusiker Dennis Julian Kozarov spielt beim Dreikönigskonzert am 6. Januar das Klavierkonzert D-Dur Hob. XVIII:11 von Joseph Haydn. Foto: Peter Wendt.

Klassische Spielfreude und romantische Zukunftsmusik zum Dreikönigskonzert
Mit Schubert, Haydn und dem Sinfonischen Orchester Gaggenau ins neue Jahr

Zwei große Meister stehen auf dem Programm des traditionellen Dreikönigskonzerts am Freitag, 6. Januar, ab 18 Uhr in der Jahnhalle Gaggenau. Unter der Leitung von Albert Geyer präsentiert sie das Sinfonische Orchester Gaggenau aber nicht in ihren Paraderollen als Liederfürst und „Vater der Sinfonie“. Sie lassen den Italiener in Franz Schubert erklingen mit der Ouvertüre C-Dur D 591 und den virtuosen Pianisten in Joseph Haydn beim Klavierkonzert D-Dur Hob. XVIII:11. Letzteren verkörpert an diesem Abend der hochbegabte Jungmusiker Dennis Julian Kozarov aus Baden-Baden. Der Vorverkauf für das Dreikönigskonzert, veranstaltet von der Stadt Gaggenau, hat begonnen.

Eine Wette soll daran schuld gewesen sein, dass Franz Schubert seine Ouvertüre im italienischen Stil C-Dur D 591 komponierte. Angestachelt habe ihn dazu, so Schuberts Biograf Heinrich Kreißler von Hellborn, der damalige Rossini-Enthusiasmus seiner Heimatstadt Wien. Wie hervorragend Schubert den italienischen Stil adaptierte, davon können sich die Zuhörer des Dreikönigskonzerts selbst überzeugen. Dann bringt das Sinfonische Orchester jene leichtfüßige Partitur zum Klingen, die wie ein stetes Auf und Ab der Wellen zwischen zarter Verspieltheit in kleiner Besetzung und temperamentvollen bis dramatischen Tutti-Passagen hin- und herpendelt. Kurzweilig, humorvoll, leidenschaftlich – Wiens Zuhörerschaft und die strengen Kritiker waren begeistert.

Im 220. Geburtsjahr des Komponisten, geboren 1787, hat sich auch seine „Jugend“-Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 in der Musikwelt als eigenständiges und hörenswertes Werk etabliert, den großen Dirigenten des 20. Jahrhunderts wie Nikolaus Harnoncourt, Leonard Bernstein und Daniel Barenboim sei Dank. Zu Schuberts Lebzeiten verkannte man das Werk als „schwacher Abguss“ von seinen Idolen Mozart und Haydn. Diese haben Schubert sicherlich beim Komponieren seiner zu weiten Teilen leicht und schwelgerisch klingenden Sinfonie inspiriert, aber formal ging er eigene Wege. Dadurch bleibt die Sinfonie immer überraschend: in ihren Wendungen, harmonischen Variationen und Melodien. Mit der Sinfonie Nr. 5 bringt das Sinfonische Orchester Gaggenau also echte „Zukunftsmusik“ des 18. Jahrhunderts auf die Bühne, die gut gelaunt und heiter, melancholisch-lieblich bis schwungvoll-tänzelnd anmutet.

Als kongeniale Programmergänzung zu Schuberts Werken kommt am Dreikönigsabend noch dessen Vorbild Haydn zu Gehör. Das Klavierkonzert D-Dur Hob. XVIII:11 von Joseph Haydn gilt neben Mozarts Werken als eines der bedeutendsten Klavierkonzerte der frühen Klassik. Um die schwungvolle Komposition wird viel gemutmaßt: entstanden irgendwann um 1780, eventuell geschrieben für das Cembalo, möglicherweise aber doch für den Flügel und für wen war es gedacht? Denn der Kapellmeister Joseph Haydn war kein Klaviervirtuose, den es für dieses anspruchsvolle Stück bedarf.

Dem verspielten Stück mit seinen reichen Verzierungen stellt sich am Dreikönigskonzert der Baden-Badener Pianist Dennis Julian Kozarov. Außerdem sind ein starker Ausdruck, den vor allem das lyrisch-sangliche Adagio fordert, und feuriges Temperament im ungarisch gefärbten Rondo erforderlich. Der 21-Jährige feierte bereits vor neun Jahren sein Konzertdebüt mit eben jenem Klavierkonzert D-Dur von Haydn. Seither hat der Frühbegabte seine Konzerterfahrung auf das europäische Ausland ausgeweitet sowie zahlreiche Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben gesammelt. Mit 15 gehörte er der Vorklasse für Hochbegabte der Hochschule für Musik in Karlsruhe an und ist dort seit 2013 ordentlicher Student.

Karten für das diesjährige Dreikönigskonzert gibt es im Vorverkauf im CityKaufhaus, bei der BT-Geschäftsstelle, und online unter www.reservix.de für 16 Euro, ermäßigt 8 Euro. Kulturring-Mitglieder zahlen 12 Euro.