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Fragen und Antworten zur Bäderfrage

Viele haben es in diesem Sommer vermisst – das Schwimm- und Erholungsvergnügen im Waldseebad. Das traditionelle Gaggenauer Freibad musste nach einem schweren Unwetter aufgrund der Hochwasserschäden in diesem Frühsommer geschlossen werden. Da zudem noch weitere technische Probleme in dem Naturbad hätten angegangen werden müssen, soll nun eine Grundsatzentscheidung zur Zukunft des Bades getroffen werden. Verbunden damit wird gleichzeitig die Frage nach der Zukunft des Hallenbades, das ebenfalls sanierungsbedürftig ist.

Bei der Gaggenauer Bäderfrage setzt Oberbürgermeister Christof Florus auf den Austausch mit der Bevölkerung. Dieser Tage fand der erste Bäderdialog in der Jahnhalle statt, bei dem den Bürgerinnen und Bürgern die verschiedenen möglichen Bäder-Varianten und Standorte vorgestellt wurden. Insbesondere wurde die zeitliche Planung vorgestellt. Anfang des neuen Jahres ist eine breit angelegte Umfrage vorgesehen, um ein Meinungsbild der Bevölkerung zu den wichtigsten Fragestellungen einzuholen. 

Nach einer Klausurtagung im März wird der Gemeinderat bereits im April eine erste Grundsatzentscheidung treffen. Dabei geht es um die Frage, ob es künftig für Gaggenau ein Kombibad (Hallen- und Freibad am gleichen Standort) geben soll oder weiterhin getrennte Bäder (Freibad und Hallenbad). Damit verknüpft ist dann auch die Frage des oder der Standorte. Um die Technik geht es dann in einem nächsten Schritt: Im Mai 2017 wird der Gemeinderat entscheiden, ob das Freibad als reines Naturbad, als reines Chlorbad oder in einer gemischten Form betrieben wird. Das Hallenbad muss als Chlorbad betrieben werden. Vor den jeweiligen entscheidenden Gemeinderatssitzungen wollen die Verantwortlichen jeweils in Bäderdialogen über den aktuellen Sachstand informieren und Anregungen aus der Bürgerschaft berücksichtigen.

Eingebunden in den Diskussionsprozess ist auch die Projektgruppe Zukunft Gaggenau 2030 (ZG 2030), die sich als Lenkungs- und Steuerungsgruppe für die Stadtentwicklung mit Zukunftsthemen befasst. Dieser gehören neben neun Gemeinderäten, auch Vertreter des Stadtmarketing, Stadtjugendring, Seniorenrat, der Wirtschaft, der kulturellen und sportlichen Vereine sowie Vertreter des Freundeskreises Waldseebad und Schwimmbadvereins Kuppelsteinbad an.

Welche Standorte kommen in Frage?

Die Verwaltung hat eine Vielzahl von möglichen Standorten sowohl für ein Kombibad wie auch für  getrennte Bäder geprüft. Dabei wurden unter anderem Kriterien wie Flächenbedarf, Stellplatzfrage, verkehrliche Anbindung sowie die Anbindung für Schulen und Vereine berücksichtigt. Weiteres Augenmerk galt den Eigentumsverhältnissen, den Bodeneigenschaften sowie möglichen Restriktionen (z.B. Naturschutz). Aus 19 Standorten kristallisierten sich schließlich zehn Alternativen heraus. Der Beteiligungsprozess ist aber offen für weitere Standortanregungen aus der Bürgerschaft.

So sind für das Freibad neben dem bisherigen Standort (dem Waldseebad) auch Flächen am Stadteingang West (ehemaliges Rotenfelser Bad) sowie an mehreren Standorten im  Traischbachtal in der Diskussion. Sämtliche Vorschläge müssen allerdings noch tiefergehend untersucht werden.

Für das neue Hallenbad gibt es folgende Optionen: Anbau an das Rotherma, am bisherigen Standort (ist aber eigentlich zu klein) oder auch auf Gewerbeflächen zwischen Hilda-und Luisenstraße, eine Fläche neben Traischbachhalle sowie auf dem Gelände des ehemaligen Rotenfelser Freibades. Im Gespräch  sind auch der Standort der heutigen evangelischen Kirche sowie der Platz entlang am Schulzentrum Dachgrube.

Freibad: Naturbad, Chlorbad oder Mischvariante?

Für das Waldseebad wurden beim Bäderdialog  mehrere Planungsvarianten vorgestellt worden:

-          Naturbadsanierung im Bestand und damit mit weiterhin 4260 Quadratmeter Badefläche

-          Naturbad mit kleinerer Badefläche

-          Chlorbad durch Sanierung des bestehenden Bads; Badefläche dann etwa 4000 Quadratmeter

-          Chlorbad mit kleiner Badefläche

-          Kombination aus Natur- und Technikbad mit zwei getrennten Becken

-          Bei einer Kombination mit dem Hallenbad am Standort Waldseebad könnte das Freibad mit einer Außenwasserfläche von etwa 3000 Quadratmeter betrieben werden.

Was ist mit dem Hallenbad Murgana?

Das Murgana ist mittlerweile 49 Jahre alt und trotz regelmäßiger Sanierungsarbeiten nun in die Jahre gekommen. Es besteht erheblicher Sanierungsbedarf, verwies Bürgermeister Michael Pfeiffer auf das marode Dach, die Fenster und Dämmung. Die Sanierungskosten schätzt er auf 4 bis 4,5 Millionen Euro. Für Wettkampfsport, Schulsport und auch als Freizeitbad ist das Murgana in seiner jetzigen Form zu klein, so dass es nun sinnvoll sei, über ein Kombibad oder ein neues Hallenbad nachzudenken. Mit gewissen Sanierungsmaßnahmen kann das Hallenbad voraussichtlich jedoch so lange betrieben werden, bis eine neue Lösung gefunden ist.

Wie ist der zeitliche Ablauf geplant?

Januar 2017        Projektgruppe „ZG 2030“

Januar 2017        Meinungsbild der Bevölkerung durch Umfrage

März 2017           Projektgruppe „ZG 2030“

März 2017           Bürgerdialog

März 2017           Klausur des Gemeinderates

April 2017            öffentliche Gemeinderatssitzung mit Grundsatzentscheidungen (getrennte Bäder oder Kombibad sowie Standort/e)

April 2017            Projektgruppe „ZG 2030“

Mai 2017             Bürgerdialog

Mai 2017             Projektgruppe „ZG 2030“

Mai 2017             öffentliche Gemeinderatssitzung mit Grundsatzentscheidung zur Technik (Naturbad, Chlorbad, Mischbad-Charakter)

Frühjahr 2019      frühestmöglicher Zeitpunkt für eine Freibad-Eröffnung