Aktuelles
Beim neuen Ticket-System im Sozial- und Ausländeramt wurde auf ein barrierefreies Gerät großen Wert gelegt. Jessica Pahl erläutert die Funktionen.
Beim neuen Ticket-System im Sozial- und Ausländeramt wurde auf ein barrierefreies Gerät großen Wert gelegt. Jessica Pahl erläutert die Funktionen.
© StVw

Der Abbau von Barrieren ist eines der Ziele, mit dem die großen Kreisstädte im Landkreis Rastatt und Stadtkreis Baden-Baden Inklusion ermöglichen möchten.  Nach der  UN-Menschenrechtskonvention soll allen Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglich werden. Wie das in der Praxis, vor Ort in den Kommunen aussehen kann, darüber tauschen sich die Verantwortlichen regelmäßig aus. Vor mehr als einem Jahr trafen sich auf Initiative von Petra Mumbach, Behindertenbeauftragte des Landkreises, Margrit Wagner-Körber (Rastatt), Beate Wirth (Baden-Baden), Thomas Kist (Bühl) sowie Jessica Pahl und Judith Feuerer (beide Gaggenau) zu einem ersten Austausch. Dieser Tage fand nun bereits das vierte Treffen des Netzwerkes statt. Dieses Mal in Gaggenau, um vor Ort Beispiele aus der Praxis diskutieren und anschauen zu können. In seiner Begrüßung betonte Oberbürgermeister Christof Florus, dass die Inklusion für ihn ein Herzensanliegen sei. Schließlich nehme mit dem demographischen Wandel auch die Zahl der Menschen mit Einschränkungen zu. Auch wenn es aufgrund von baulichen oder topographischen Gründen nicht immer möglich sei, überall Barrierefreiheit zu erreichen, so sei es umso wichtiger neue Barrieren erst gar nicht aufzubauen. Gaggenau habe sich vor mehr als zwei Jahren auf den Weg gemacht, damit sich alle Menschen in der Stadt wohlfühlen. Dabei setze die Stadtverwaltung zum einen auf das gemeinsame  Inklusionsprojekt mit der Lebenshilfe und zum anderen auf Experten in eigener Sache. So werden bei größeren Vorhaben stets Menschen mit verschiedenen Einschränkungen eingebunden, um von den Experten zu erfahren, wie die Umsetzung auch für sie gut ist. Als Beispiel nannte Florus den Bahnhofsvorplatz. Darüber hinaus hat die Verwaltung eine interne Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit Barrieren im Rathaus selbst sowie im öffentlichen Raum beschäftigt. Diese erarbeitet Handlungsempfehlungen für die Verwaltung und den Gemeinderat und setzt zahlreiche kleinere Maßnahmen  bereits um. Besonders wichtig  ist  Judith Feuerer und Jessica Pahl die Sensibilisierung ihrer Kollegen für das Thema Inklusion. „Es muss ein Selbstläufer werden, dass jeder in seinem Wirkungsbereich Barrieren wahrnimmt, abbaut bzw. verhindert“, urteilt Feuerer. Auch der jüngst veranstaltete Inklusionstag habe die Wahrnehmung in der Verwaltung geschärft. Wie Kollegen eingebunden und vor allem informiert  werden können, war auch Diskussionsthema beim Netzwerktreffen. Vor allem im Baubereich seien Schulungen speziell zum Thema Barrierefreiheit und Normen wichtig. So wird auch über eine gemeinsame Fortbildungsveranstaltung nachgedacht. Zudem würden sich die Vertreter der vier Städte freuen, wenn sich auch Vertreter der übrigen Landkreiskommunen dem Netzwerk anschließen. Oftmals gebe es in vielen Gemeinden ähnliche Probleme, für die gemeinsam Lösungen erarbeitet werden könnten. Dies wurde gerade auch beim anschließenden Rundgang durch die Innenstadt deutlich.  Thema in einigen Kommunen ist immer wieder die Problematik, dass Menschen mit Behinderung nicht alle öffentliche Verkehrsmittel nutzen können, Beispiel Stadtbahn.