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Kinder entdecken und beobachten Fledermäuse am Abendhimmel

Die Zwergfledermaus besticht mit ihrem weichen Fell. Foto: StVw

Neulich neun Uhr abends reihte sich eine Schar Kinder um die Fledermausexperten Volker und Sonja Dietrich – voller Neugierde, was die städtische Umweltchampions-Aktion "Die leisen Segler der Nacht" wohl für sie bereithalten wird. Volker Dietrich hatte eine nicht ganz leichte Aufgabe, denn er musste die jungen Interessierten bei Laune halten, bis die kleinen Pelztierchen am Ufer der Murg bei Dämmerlicht nach Mücken und Falter jagten. So zauberte er zunächst aus seiner Ledertasche ein kleines Döschen heraus. Die Kinder wussten gleich, dass darin keine lebendige Fledermaus sein konnte, weil sie ansonsten direkt nach dem Öffnen des Deckels entwichen wäre. Zum Vorschein kam aber tatsächlich eine Zwergfledermaus, die zwar nicht lebendig war, aber umso geeigneter, dass die Kinder die kleinste heimische Fledermaus nah und genau betrachten konnten. Das Fell war unglaublich weich und die Däumchen und Füßchen ausgesprochen zierlich. Als sie noch lebte, hielt sie sich damit an Wänden, Bäumen oder Höhlendecken fest.

Anschließend machte sich die Gruppe auf den Weg, um endlich die leisen Segler im Freien hautnah erleben zu können. Fledermäuse stoßen zur Orientierung und Nahrungssuche je nach Art Ultraschallwellen zwischen 15kHz und 150kHz aus, das heißt die meisten Schallwellen der leisen Flieger der Nacht sind für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar. Das Ehepaar Dietrich war deshalb mit zwei kleinen Spezialgeräten ausgerüstet, um die Ultraschallwellen der Fledermäuse hörbar zu machen. Als die Kinder unterhalb der dicken Stadtbäume standen, hörten sie erstmals aus den Geräten deutlich ein Knattern – und sogleich flog eine Zwergfledermaus über ihre Köpfe hinweg. Die Gruppe beobachtete die Fledermäuse noch einige Zeit, bevor es schweren Herzens nach Hause ging, denn für die Kinder war's Zeit, schlafen zu gehen.