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Gut im Zeitplan liegen die Arbeiten im Außenbereich der Jahnhalle
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Wenig Fahrradabstellplätze, schwierige Anlieferung, Enge und wenig Barrierefreiheit – die Mängelliste für den Eingangsbereich und das Foyer der Jahnhalle war groß. Seit den Pfingstferien arbeiten Handwerker mit Hochdruck daran, dass die Jahnhalle in vielen Bereichen für die Nutzung optimiert wird.

Bis Ende November sollen zumindest die meisten Arbeiten soweit abgeschlossen sein, dass die Stadthalle wieder genutzt werden kann. Bis zum Frühjahr 2020 wird dann auch der Außenbereich fertiggestellt sein. „Es ist ein ehrgeiziger Zeitplan“, stellt der Leiter der städtischen Hochbauabteilung, Jürgen Lauten fest. Der Architekt leitet federführend die Baumaßnahme, die schon seit einigen Jahren von den Nutzern gewünscht wird. „Es ist die erste Großbaustelle, bei der sehr viele Kriterien der Barrierefreiheit berücksichtigt wurden“, berichtet Lauten, dass die Maßnahme mit Mitgliedern der Expertengruppe Inklusion abgestimmt wurde. Neben einer 15 Meter langen barrierefreien Rampe, die von den Behinderten-Parkplätzen (künftig fünf Stück, nebst Familienparkplätzen)  direkt zum Eingang führt, über ein taktiles Leitsystem bis hin zu Bistrotischen in verschiedenen Höhen, reicht die Bandbreite an Maßnahmen. Das Leitsystem am Boden führt insbesondere sehbehinderte Menschen in die Jahnhalle, die auf dem Weg zum Eingang auch beidseits führende Geländer vorfinden werden.

Nach Pfingsten war mit den Rückbauarbeiten begonnen worden, dabei wurde das bisherige Foyer komplett entkernt. Im Außenbereich rückten die Bagger an, um zum einen die bisherige Eingangstreppe zu entfernen und um an der westlichen Hallenanlage die Voraussetzungen für neue bauliche Möglichkeiten zu schaffen. So wird die Fläche, die bislang als „Biergarten“ und als Parkplatz diente, ebenerdig ausgebaut, so dass die Anlieferung für die Küche künftig deutlicher einfacher erfolgen kann. Und auch Platz für einen eventuellen Kühlwagen bei Veranstaltungen ist nun praktikabler eingerichtet. Bislang musste Material oftmals durch den Haupteingang in die Halle gebracht werden. „Das wird jetzt alles einfacher“, erklärt Lauten.  Zudem entstehen in dem Bereich etwa 60 Abstellplätze für Fahrräder.

 

Zurück zum eigentlichen neuen Eingangsbereich, der die komplette Südfassade prägen wird: Bodentiefe Fenster auf einer Länge von 16 Meter werden künftig das Foyer und damit das Gesicht der Jahnhalle charakterisieren. Davor wird eine terrassenartige Treppenanlage  gebaut, die es ermöglicht, dass an warmen Tagen das Foyer nach Außen geöffnet werden kann und auch mal im Freien in den Pausen geplauscht werden kann. Von Innen hat die gläserne Gestaltung den großen Vorteil, dass sie optisch mehr Raum verleiht und luftiger wirkt. Durch die Glastüren wird zudem eine Verbindung nach Außen geschaffen, die sich beispielsweise auch für Ausstellungen anbietet, die gleichzeitig im Innen- wie im Außenbereich stattfinden. Flexibilität ist ohnehin das Stichwort, das Jürgen Lauten am häufigsten bei der Beschreibung der Baumaßnahme über die Lippen kommt: Die verschiedenen Nutzergruppen sollen für die verschiedensten Veranstaltungsarten künftig verschiedene Möglichkeiten haben. So sind die Garderoben ebenso auf Rollen wie die Thekenelemente. Das ermöglicht den Nutzern, dass sie die Garderobe, die eigentlich im hinteren Foyer vorgesehen ist, auch wie bisher seitlich platzieren kann, um im hinteren Bereich beispielsweise eine Bar einrichten zu können. Ebenso können im Sommer auch alle Garderoben weggerollt werden, um das Foyer komplett zu nutzen. Durch das variable Mobiliar und die attraktive Neugestaltung können im Foyer künftig auch kleinere Veranstaltungen wie Lesungen und Vorträge stattfinden. Bei der jetzigen Sanierung wird im Rahmen der neuen elektrischen Installationen eine Klimatisierung, Lüftung und Beheizung des Foyers berücksichtigt. Ebenso gibt es eine neue Beleuchtung. Selbstredend ist auch für eine Verschattung in den Doppelglasscheiben gesorgt. Ein neues Gesicht erhält der Außenbereich. Das beginnt bei einem Veranstaltungsschild an der Straße, geht weiter über die Neupflanzung von Bäumen und dem Aufstellen von Sitzbänken bis hin zu einer Beschilderung der Halle selbst. Gut 400 000 Euro investiert die Stadt allein in die Außenanlagen. Insgesamt sind 1,2 Millionen für die Sanierung der Halle eingeplant. Inwieweit der Kostenrahmen gehalten werden kann, lässt sich noch nicht endgültig abschätzen. Allein derzeit laufen noch zehn Ausschreibungen für den Innenausbau. Dass sich gerade der Außenbereich bis ins Frühjahr ziehen wird, hängt vor allem mit der Lieferzeit von Sonderbauteilen zusammen, die teilweise bis zu zehn Wochen beträgt. Bis Ende September werden in jedem Fall die Rohbauarbeiten  abgeschlossen sein. Das heißt die Treppenanlage und der Windfang stehen, die Bodenplattensind eingebaut. Die Fenster werden Anfang Oktober integriert. Bereits Anfang September geht es an die Innenputzarbeiten und den Estrich. „Da braucht es wieder Geduld“, verweist Lauten auf die gut sechswöchige Trocknungszeit des Estrichs. „Aber wir sind optimistisch Zeit-wie auch Kostenplan halten zu können“, freut er sich auf die neue Jahnhalle.