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Mathias Seehase (einer der Einsatzleiter) sowie Mirko Rothenberger vor einem der startklaren Unimogs.
Mathias Seehase (einer der Einsatzleiter) sowie Mirko Rothenberger vor einem der startklaren Unimogs.
© StVw

Noch wird das bunte Farbenspiel des Herbstes bewundert, doch die Technischen Betriebe der Stadt Gaggenau sind seit Anfang November in ständiger Alarmbereitschaft und für den ersten Kälteeinbruch mit Schnee und Eis gerüstet.

„Wir sind gewappnet“, verweist der Leiter Abteilung Bauhof Mirco Rothenberger zum einen auf gefüllte Salzsilos und zum anderen auf den umfangreichen personellen Einsatzplan.

50 Mitarbeiter, die in Wechselschichten eingeteilt sind, umfasst der Winterdienst. Gegen 2.30 Uhr in der Nacht erfolgt in der Regel die erste Kontrollfahrt durchs nächtliche Gaggenau, um zu sehen, ob und wo Handlungsbedarf besteht. Ist ein Einsatz erforderlich, werden die Mitarbeiter aus den Betten geklingelt. Sowohl mit Fahrzeugen wie auch zu Fuß in Handkolonnen sind die Mitarbeiter der Technischen Betriebe dann im Einsatz. Zwei Lkws, vier Unimogs sowie ein Großschlepper und Kommunalfahrzeuge stehen zur Verfügung. Darüber hinaus sind noch Fremdfirmen im Einsatz. In Freiolsheim wurde der Winterdienst beispielsweise vergeben. Dort steht auch ein eigenes Silo mit Salz für den Höhenstadtteil.

Rund 180 Kilometer  Straßen und Wege sowie Geh- und Radwege werden von den Technischen Betrieben der Stadt Gaggenau geräumt. Dazu kommen die Bushaltestellen sowie die AVG-Haltestellen im gesamten Stadtgebiet. An nicht befahrbaren Strecken sind die Handkolonnen gefordert.

Geräumt wird nach einem Prioritätenplan in drei Stufen, erklärt die Stadtverwaltung.

An erster Stelle stehen die Durchgangsstraßen mit überörtlicher Bedeutung, Brücken sowie die AVG Haltestellen. Priorität zwei haben Sammelstraßen, die zu einer Durchgangstraße führen.

Danach werden Anliegerstraßen mit weniger Verkehr sowie kleine Straßen und Wege geräumt und gestreut. Ausdrücklich weist die Verwaltung daraufhin, dass die B462 sowie die Landes- und Kreisstraßen von der Straßenmeisterei des Landkreises geräumt werden. Mirco Rothenberger weiß, dass dies immer mal wieder zu Unmut und Unverständnis führt, wenn beispielsweise die Strecke zwischen Michelbach und Freiolsheim noch nicht geräumt ist. Ebenfalls nicht in die Zuständigkeit der Gaggenauer entfallen Straßenabschnitte wie zwischen Ottenau und Selbach oder zwischen Selbach und Wolfsschlucht, die von Baden-Baden aus betreut wird. Um Verständnis bittet die Verwaltung auch darum, dass es an einzelnen Tagen, beispielsweise bei dauerhaftem Schneefall passieren kann, dass nicht immer alle Prioritäten wie gewünscht und geplant abgearbeitet werden können. „Wir können leider nicht alle Straßen innerhalb kürzester Zeit räumen“, bittet Rothenberger die Verkehrsteilnehmer deshalb auch darum, die Fahrweise den Witterungsverhältnissen anzupassen. Damit die Räumfahrzeuge möglichst zügig und ungehindert durch die Straßen fahren können, ist es nötig, dass die Durchfahrt nicht behindert wird. Räumfahrzeuge haben eine Breite von rund drei Metern. „Im schlimmsten Fall müssen wir die Räumung abbrechen, wenn wir nicht durchkommen“, hofft Rothenberger daher auf die Unterstützung der Autobesitzer. Fahrzeuge, die den Winterdienst behindern, erhalten in diesem Jahr erstmals eine „gelbe Karte“ mit der Bitte, das Fahrzeug künftig so zu parken, dass die Räumfahrzeuge durchfahren können. Die Stadtverwaltung erinnert zudem die Grundstückseigentümer daran, dass sie nach der städtischen Satzung zur  Räum- und Streupflicht zum Winterdienst auf Flächen vor ihrem Grundstück wie Gehwege verpflichtet sind.