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Schulrätin Gabriele Jäger und Oberbürgermeister Christof Florus führen den neuen Rektor Dimitri Ridenger ein.
Schulrätin Gabriele Jäger und Oberbürgermeister Christof Florus führen den neuen Rektor Dimitri Ridenger ein.
© StVw

Es klang in vielen Reden und Schülerbeiträgen durch und war vor allem auch zu spüren: Der neue Sulzbacher Schulleiter, Dimitri Ridenger, ist in der Dorfschule und im ganzen Ort gut angekommen. Die offizielle Amtseinführung des 36-jährigen am vergangenen Freitag durch Schulrätin Gabriele Jäger war ein anschaulicher Beweis dafür, dass Dimitri Ridenger sich bereits gut eingelebt hat, geschätzt wird und sich selbst wohl fühlt.


Mit zahlreichen originellen Beiträgen überraschten die Schüler ihren neuen Rektor. Unter anderem freute sich der Chor über ihn als „Käpt’n auf dem Deck“, während die Klasse 1 eine ganze besondere Festtagstorte gebacken hatte: Die „menschliche Torte“ drehte sich und beinhaltete nur die besten Zutaten. Putzeimer und ein paar Schlegel reichten den Zweitklässlern aus, um schwungvoll den Rektor zu begrüßen. Zwischendurch bauten die Dritt- und Viertklässler zudem in Windeseile Menschenpyramiden, um ihre Größe zu vermitteln und schließlich fragten sich die Bernsteinschüler in einem Sketch, was eigentlich ein Schulleiter ist und welche Wünsche man an ihn haben kann. „Er sollte witzig, geduldig sowie fair sein und uns erst nehmen“, fassten sie ihre Vorstellungen zusammen, um festzustellen, dass sie mit Dimitri Ridenger dann genau den richtigen erhalten haben. Ob er ihnen auch den Wunsch von weniger Hausaufgaben erfüllt? Zu Ehren des Festtages erließ er sie ihnen am Freitag tatsächlich. Das wird aber eine Ausnahme sein.

Welche Akzente er setzen will, verriet Ridenger am Ende der Feierlichkeiten. An einer gut funktionierenden Schule noch Neues zu finden, sei schwierig. Aber er habe noch drei Nischen ausfindig machen können, erklärte er, dass er Gutes wie den musikalischen Baustein der Schule belassen wolle. Als Sportler wolle er im Schulalltag noch mehr aktive Elemente einbauen und die Kinder zu Bewegung animieren. Nutzen wolle er für die Schule den Digitalpakt des Bundes und deshalb ein Medienentwicklungskonzept erstellen. Und schließlich wolle er versuchen, die Lernfreude der Kinder zu erhalten. „Man müsste ihnen diese mit der Grundschulempfehlung mitgeben“, meinte er mit Blick auf seine Erfahrungen als Lehrer, de zuletzt an der Werkrealschule in Kuppenheim unterrichtete. Deshalb sollen, wo möglich Experten eingebunden werden. „Es ist doch spannender, wenn der Förster den Wald erklärt und man draußen ist, als im Klassenzimmer von der Theorie zu hören“.



Für die richtige Schule entschieden

„Sie haben sich für die richtige Schule entschieden“, bescheinigte ihm Oberbürgermeister Christof Florus eine gute Wahl. Neben einer gut aufgestellten Schule, erwarte ihn eine intakte Dorfgemeinschaft, eine traumhafte Lage und wachsende Schülerzahlen. Für die verlässliche Grundschule werde ein Anbau mit einem weiteren Klassenzimmer erfolgen. Florus geht davon aus, dass zum kommenden Schuljahr wieder vier Klassen eingerichtet werden. Aktuell besuchen 48 Kinder die Schule, künftig 57 und die Tendenz ist weiter steigend. Volle Unterstützung sicherte ihm Florus für seine Arbeit zu. Der nächste Schritt werde sicherlich die Verbesserung der Mediennutzung sein. Auch Ortsvorsteher Artur Haitz freute sich über den „jungen, dynamischen energiegeladene Mann“, der nun die Bernsteinschule leitet. In der Schulgeschichte dürfte er ungefähr „irgendwas zwischen dem 25. und 30. Schulleiter sein“. Bis ins Jahr 1796 reichen die Anfänge der Schule, an der lange Zeit nur ein Lehrer tätig war. Selbst zu Beginn des 19. Jahrhunderts als zeitweise über 130 Schüler die Schule besuchten, gab es nur einen Lehrer. Dafür gab es später mehr und vor allem auch Schulleiter mit einem guten Ruf, berichtete Haitz aus der Geschichte. Von 2004 bis 2017 wirkte Christa Folter an der Bernsteinschule. Wie viele andere Redner bescheinigte auch Artur Haitz ihr bravouröse Arbeit. Nach ihr oblag es Andrea Brünle als stellvertretende Schulleiterin die Zeit der Vakanz zu überbrücken. Auch für sie gab es am Freitag viele lobende und anerkennende Dankesworte.



Von vielen Vertretern begrüßt

Viele gute Wünsche und Willkommensgeschenke gab es für Dimitri Ridenger zudem von der geschäftsführenden Schulleiterin Barbara Fischer, vom Elternbeirat (Andreas Merkel), vom Förderverein (Simone Schnepf), dem Personalrat (Bernhard Baumstark und Arnold Manz) sowie den Lehrerkolleginnen, die gleich einen ganzen Notfallkoffer für ihren neuen Chef gepackt hatten. Unter den Gästen waren auch Wegbegleiter von Dimitri Ridenger, der an der Sandweirer Werkrealschule als Schüler viele positive Erfahrungen sammelte, die ihn bis heute prägen. Ohne jegliche Deutschkenntnisse war er 1994 mit seiner Familie aus Kasachstan gekommen und hat 2000 an der WRS seinen Abschluss absolviert. Auf das Abitur an der Handelslehranstalt in Rastatt folgte das Lehramtsstudium und Referendariat. Seit 2010 war er an der Favoritenschule in Kuppenheim. Seit 2013 unter anderem als Ausbildungsberater tätig, berichtete Schulrätin Gabriele Jäger. Sie zeigte sich überzeugt davon, dass Ridenger seine vielfältigen Erfahrungen an der Bernsteinschule zu Gute kommen werden. Über 18 Jahre war er als Bühnentechniker am Festspielhaus, „jetzt steht er als Rektor auf der Bühne der Grundschule Sulzbach und muss hier gute Rahmenbedingungen schaffen, die mehr als Kulissen sind“. Als Kampfkunstsportler (Taekwondo) wisse er um die Bedeutung korrekter Technik, sei ein Teamplayer und agiere mit Herz und Verstand. Beste Voraussetzungen also, um ein „Alleskönner“ zu werden. Denn gerade an kleinen Schulen müsse ein Rektor vielfältige Aufgaben leisten und sei Pädagoge und Manager zugleich. Wünschen würde sich die Schulrätin, dass es ihm gelingt den Kindern zu vermitteln, „dass sich Leistung lohnt und Schule auch Spaß machen kann“.