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Auf reges Interesse stößt der Siegerentwurf.
Auf reges Interesse stößt der Siegerentwurf.
© StVw

Mit seinen Planungen, die Gaggenauer Innenstadt noch mehr zu verbinden und eine Einheit zu schaffen, hat das Büro LAROB Studio/LAUX Architekten bei der Jury mächtig gepunktet. Deren Entwurf ging als Sieger aus der Mehrfachbeauftragung für eine städtebauliche Neuordnung im Bereich Stadtmitte hervor. Professor Michel Roeder (LAROB Studio) und Kollegen ist es gelungen, drei innenstadtnahe Gebiete miteinander zu vernetzen und an die Fußgängerzone anzubinden. 

Am Montag, 3. Juni, wurde der städtebauliche Entwurf des Büros ausführlich im Gemeinderat vorgestellt sowie in einer Ausstellung präsentiert, die noch bis zum 12. Juni im Rathaus zu sehen ist. Dabei betonte Professor Mathias Hähnig, der die Stadt zusammen mit weiteren Fachberatern begleitet und den Vorsitz in der Jury innehat, dass es sich bei dem städtebaulichen Entwurf quasi um die Leitplanken und den Rahmen für die künftige Entwicklung handelt. Das war auch der Stadt Gaggenau ganz wichtig, die den Prozess in Folge der Sanierung nördliche Innenstadt angestoßen hat. Ziel der Mehrfachbeauftragung war es, die vorhandenen vielfältigen Bebauungswünsche, Quartiersentwicklungen, Neuordnungen von diversen Eigentümern und Investoren in ein übergeordnetes Gesamtgefüge einzubinden. Mit dem Siegerentwurf ist dies gelungen. Professor Michel Roeder wies bei der Ausstellungseröffnung auf die Stärkung der Stadt als eine Einheit hin. Eine zentrale Rolle kommt dem ebenerdigen Bahnübergang am Bahnhof zu, der zugleich die Verbindung zwischen Ost und West markiert. Fortgeführt wird diese durch den neuen Bereich "Höfe“ (zwischen Bahnhof und Hauptstraße), der die Fußgängerzone anbindet und Möglichkeiten für neue Gestaltungsmöglichkeiten und Angebote schafft. Entlang der August-Schneider-Straße sieht der Entwurf den Abriss des bisherigen Sparkassen-Parkdecks ebenso vor wie den Abriss des Bahnhofes. An dieser Straßenzeile könnte eine durchlässige Gebäudereihe entstehen mit Geschäften, Praxen und Wohnungen. Bis zu vier Geschossen könnten die Gebäude hoch werden. Dazwischen werden Durchgänge zum Bahnsteig gewährleistet.

Anstelle des Bahnhofes soll ein markantes großes Gebäude entstehen – quasi im Gleichklang mit Rathaus und Sparkasse. Die Parkplätze sind künftig unterirdisch vorgesehen. Durch die Anordnung der so genannten Zeile wird die August-Schneider Straße eine städteräumliche Identität erhalten. Auch Hildastraße und Luisenstraße werden von der Entwicklung profitieren und wieder mehr Straßencharakter erhalten. Gleichzeitig bietet das neue Quartier zwischen den beiden Straßen eine „grüne“ Hofsituation mit hoher Aufenthaltsqualität. Eingeplant ist in dem Areal „Carreé“ neben Wohnungen zudem auch Raum für Praxen, Geschäfte und einen Lebensmittelmarkt.

Insgesamt, so rechnet Oberbürgermeister Christof Florus, könnten in den Gebieten „Zeile“ und „Carrée“ rund 220 neue Wohneinheiten für verschiedene Zielgruppen entstehen. Überzeugt hat der Entwurf die Jury vor allem auch dadurch, dass er flexible und schrittweise realisierbare Bauabschnitte aufzeigt. „Und er verspricht eine hohe Attraktivitätssteigerung und vielfältige potentielle Nutzungsangebote für die neue starke Mitte von Gaggenau“, heißt es in der Jurybegründung.

Noch bis einschließlich Mittwoch, 12. Juni, werden die vier Entwürfe in einer Ausstellung im ersten Obergeschoss des Rathauses präsentiert. Die Ausstellung kann von Montag bis Donnerstag jeweils von 8 bis 19 Uhr sowie am Freitag von 8 bis 14.30 Uhr besichtigt werden.