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In der aktuellen Corona-Krise geht es vor allem darum, Neuinfektionen zu vermeiden und Risiken dafür zu minimieren. Da sich die Symptome von Erkältung, grippalen Infekten, Grippe oder eben auch Corona sehr ähneln, besteht bei vielen Menschen, die solche Symptome haben, Unsicherheit. Auch für die Hausärzte ist diese Zeit eine besondere Herausforderung. „Um uns und die anderen Patienten zu schützen, haben wir schon sehr früh beschlossen, Patienten mit Erkältungssymptomen oder Fieber in einer eigens eingerichteten Ambulanz zu untersuchen“, berichtet Ärztin Kristina Schemel aus Hörden. Bei der Stadt Gaggenau sind sie und ihr Mann Gerold Schemel, die in Hörden eine Hausarztpraxis betreiben, auf offene Ohren gestoßen. Die Stadt stellte der Praxis in der Flößerhalle Räume zur Verfügung, in denen nun seit dem vergangenen Montag (23.3.) eine Infekt-Sprechstunde angeboten wird. Auch alle Gaggenauer Haus- und Fachärzte wurden über das Angebot durch das Praxisteam Schemel informiert und kontaktiert. „Wir sind auch sehr froh, dass sich unser ganzes Praxisteam hier so intensiv einbringt und engagiert“, erklärt Dr. med. Schemel.

 

Das medizinische Fachpersonal der Praxis Schemel nimmt dort bei Personen, die Kontakt mit einem Patienten mit Coronavirus hatten, aus einem Risikogebiet kommen und einen Atemwegsinfekt wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber haben, Untersuchung und je nach Einschätzung auch einen Test vor. Dazu hat sich das Team Schutzanzüge, Masken und Tests organisiert. Auf das Angebot können alle Gaggenauer Hausärzte zugreifen, die in ihren Praxen Probleme haben, alle Infektionsschutzregeln einzuhalten oder auch gerne die Patientengruppen trennen möchten. Dann können sie ihre Patienten bei der Praxis Schemel anmelden und als Vertretungspatient in die Infektambulanz verweisen, erklärt Kristina Schemel. Ohne Voranmeldung geht allerdings nichts, betont sie, dass es sich bei der eingerichteten Infekt-Sprechstunde nicht um eine offene Ambulanz handelt. Die Stadt Gaggenau unterstützt die Einrichtung. „Unsere Ärzte leisten nicht nur jetzt zu Corona-Zeiten einen unschätzbaren Dienst. Die aktuelle Krise fordert sie alle noch mehr. Deshalb begrüßen wir es, wenn es gelingt Personen mit Atemwegsinfekten von anderen Patienten zu isolieren“, stellt Oberbürgermeister Florus dankbar fest. In Gaggenau wird Mitte nächster Woche durch die Praxis Dr. med. Dietrich von der Hülst und Liuba Sandru eine weitere ambulante Infektionssprechstunde mit Corona-Testmöglichkeit im Hof des Anwesens Bismarckstraße 53 eingerichtet. Auch dort können dann Infektionspatienten - von der eigentlichen Praxis getrennt – untersucht und behandelt werden. Die Untersuchung kann nur nach vorheriger telefonischer Terminabsprache erfolgen.

„Wer in der eigenen Praxis nicht die Möglichkeit dazu hat, hat mit den beiden Infekt-Ambulanzen nun eine Alternative“, freut sich Christof Florus.

 

Info: Die Infekt-Ambulanzen können nur nach vorheriger Anmeldung durch den Hausarzt oder als Patient mit Voranmeldung besucht werden. Praxis Dr. Schemel: 0170 3387031
Praxis von der Hülst: 07225 1365 oder 3208