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Sie gelten als besonders schlau, gefräßig und sind noch dazu schneller als der Mensch. Die Rede ist von Wildschweinen, deren Population in den letzten drei Jahrzehnten stetig angestiegen ist. Das Problem des Schwarzwilds: Es verursacht immense Schäden auf Feldern, in Gärten und Wäldern.

Noch größere Sorgen bereitet dem Land Baden-Württemberg die Gefahr der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Noch ist Deutschland davon verschont geblieben, wird sie ein-geschleppt, steht die Existenz aller deutschen Schweinezüchter auf dem Spiel.

Durch die landesweite verstärkte Population des Schwarzwildes, nahmen die Schwarzwildschäden zuletzt auch in Gaggenau und seinen Ortsteilen zu. Dieses überregionale Problem war Anlass dafür, dass die Stadt Gaggenau für die hier tätigen Jagdpächter nun eine Informationsveranstaltung zur effektiven Schwarzwildbejagung durch die Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg organisierte. Über 20 Jäger aus den Gaggenauer Jagdrevieren nutzten diese Chance, um sich über Möglichkeiten und weitere Methoden zur Schwarzwildeindämmung zu informieren.

Berufsjäger Lukas Beck von der Wildforschungsstelle Aulendorf machte gleich zu Beginn der Veranstaltung deutlich, dass es die Ideallösung zur Erhöhung der Abschussraten nicht gebe. Gleichwohl können sie durch die Nutzung aller zur Verfügung stehenden Methoden erhöht werden. In seinem Vortrag gab der Berufsjäger den Teilnehmern zahlreiche hilfreiche Hinweise zum Verhalten der Tiere wie auch den Voraussetzungen zum Jagen sowie Antworten zu rechtlichen Fragen. Neben den auch revierübergreifend möglichen Drückjagden sind die Kirrjagd, bei der die Tiere an Futterstellen angelockt werden, und die Pirschjagd erfolgversprechende Möglichkeiten. „Gerade die Pirschjagd ist etwas aufregender, aber eine einfache Jagdmethode“, meinte Beck. Er wies die Jäger auch auf neue Fördertöpfe und hilfreiche Zusatzausrüstungen hin.

Die Stadt Gaggenau ist weiterhin bemüht, die Jagdpächter bei der Aufgabe der Schwarzwildeindämmung zu unterstützen und bittet in diesem Zuge auch alle Grundstückseigentümer ihrer Pflegepflicht nachzukommen sowie mögliches Fallobst regelmäßig aufzulesen. Denn nichts lieben die Wildschweine mehr wie Fallobst oder Verstecke in von Brombeerhecken überwachsenen ungepflegten Grundstücken. Wer dennoch einen Wildschaden hat, muss diesen mit dem zuständigen Jagdpächter klären. In Zweifelsfällen können Jäger oder Betroffene auch einen Wildschadensschätzer einbinden. Um sich die Möglichkeit der gerichtlichen Geltendmachung des Wildschadens offen zu halten, ist dieser schriftlich und innerhalb von einer Woche ab Bekanntwerden bei der Stadtverwaltung zu melden.