Jeder zweite Merkurschüler nutzt mittlerweile das Angebot der Ganztagesschule. Die Mensa in der benachbarten Halle platzt schon länger aus allen Nähten, so dass eine weitere Übergangslösung im Gymnastikraum der Schule geschaffen wurde. „Lange wurde deshalb der Spatenstich für einen Anbau herbeigesehnt“, freute sich vergangenen Mittwoch Schulleiterin Barbara Fischer darüber, dass sie endlich zum Spaten greifen durfte, um gemeinsam mit Oberbürgermeister Christof Florus, Bürgermeister Michael Pfeiffer, Jürgen Lauten (Leiter der Hochbauabteilung) Konrektor Jan Stenger und Jochen Stösser (beauftragte Baufirma) ganz offiziell den Baubeginn zu demonstrieren.
Auch zahlreiche Schüler wohnten der kleinen Feierstunde bei und studierten interessiert die ausgehängten Pläne, die Auskunft über die neuen Räumlichkeiten gaben. Im Erdgeschoss des Anbaus soll die Mensa Einzug halten sowie die Lehrküche, in der die Schüler zudem lernen wie man mit Kochlöffel und Co umgeht. Im Obergeschoss werden hochmoderne Fachräume für Biologie, Physik und Chemie eingerichtet. „Das wird toll“, kommt Architekt Jürgen Lauten angesichts der Ausstattung der Fachräume ins Schwärmen. Die komplette Technik wird im Untergeschoss untergebracht. Von der Lüftungszentrale, über die Wärmepumpe, Elektroverteilung bis hin zum Serverraum der Schule und der Brandmeldezentrale ist künftig alles zentral zusammengefasst. Fünf Millionen Euro investiert die Stadt Gaggenau in die Gemeinschaftsschule. Bewusst habe sich der Gemeinderat für die große Lösung entschieden, machte OB Florus deutlich wie wichtig die Investition in die Zukunft der Jugend ist. „Wir brauchen Fachräume auf neustem Stand“, verwies er darauf, dass Gaggenau schon immer eine Stadt gewesen sei, in der gute Facharbeiter eine große Rolle spielen. „Hier an der Merkurschule kann in Verbindung mit der Wirtschaft ein Abschluss gemacht werden“, erinnerte er an die zahlreichen Kooperationen.
So freute er sich auch über die positive Entwicklung der Schülerzahlen und den Erfolg der Gemeinschaftsschule. 490 Schüler zählt die Merkurschule derzeit, berichtet Schulleiterin Barbar Fischer, dass sowohl im Grundschule wie auch im Sekundarbereich jeweils rund 50 Prozent die Ganztagsschule besuchen. „Die Kinder brauchen einen rhythmisierten Tagesablauf, zu dem auch das Mittagessen gehört“, betonte sie. Künftig können 300 Schüler in zwei Schichten das Mittagessen in der neuen Mensa genießen.
Über 300 Kubikmeter Beton werden für das Fundament nun verbaut, gab Jürgen Lauten von der städtischen Hochbauabteilung einen Einblick in den Bauablauf. Bis Ende des Jahres soll das Untergeschoss fertig sein. Bis Mai das komplette Gebäude stehen, so dass Ende des Jahres 2019 bereits die Einweihung gefeiert werden kann. Ein ambitioniertes Vorhaben. „Wir verbauen im Prinzip jeden Monat 330 000 Euro, also ein Einfamilienhaus“, veranschaulichte Lauten den knackigen Zeitplan.