Aktuelles
Bei der Umweltchampion-Aktion am Michelbach gab es viel zu entdecken.
Bei der Umweltchampion-Aktion am Michelbach gab es viel zu entdecken.
© StVw

"Was wuselt da in Bach und Boden?" war das Motto der aktuellen Umweltchampion-Aktion, die jüngst am Michelbach stattfand.

Die Kinder und die Mitarbeiterin der Stadt Gaggenau, Angelika Elsener, trafen dort auf die Naturpädagogin Tanja Hofmeister. Nach einer kleinen Einführung zogen einige Kinder direkt ihre Schuhe aus, packten sich einen Kescher, eine Schüssel und einen Pinsel und stürmten zum Bach los. Lennart, Pascal und Davin wählten den Weg bachaufwärts. Die anderen Kinder blieben in der Nähe des Freiluftforschungslabors, das Tanja Hofmeister für die Kinder aufgestellt hatte.

Die Jungen waren vor allem beim Fangen von Köcherfliegen erfolgreich. Köcherfliegen sind unscheinbare Insekten mit mehr oder weniger stark behaarten Flügeln, die ihre Eier außerhalb des Wassers an Ästen oder überhängenden Halmen anbringen, so dass sie ins Wasser fallen können. Aus einem Ei schlüpft jeweils eine Larve, die sich mehrmals häutet bis sie sich verpuppt. Die Larve baut sich im Wasser aus Steinchen und Stöckchen eine Wohnröhre, die man auch Köcher nennt. Die Arten bauen sich ganz unterschiedliche Köcherformen, wie beispielsweise schmale, lange, glatt gebogene, schneckenförmige oder mützenförmige Köcher. Der Vielfalt der Wohnröhren sind keine Grenzen gesetzt. Die Köcherfliegen leben im Larvenstadium nur im Wasser, bevorzugt im Fließgewässer. Sie ernähren sich von Algen, Laub und anderen organischen Stoffen. 

Neben den Köcherfliegenlarven konnten auch Bachflohkrebse und einige Sprudelwürmer, auch Plattwürmer genannt, gefangen werden. Die Sprudelwürmer sind einfache Lebewesen mit einem symmetrischen und gewebeartigen Körper, einem Nervensystem und einem Verdauungs- und Geschlechtsorgan. Die Sprudelwürmer hausen im Wasser unter Steinen und ernähren sich vor allem von Bakterien, Kieselalgen und Protonenfresser. Zum Schluss legte Tanja Hofmeister den Kindern einen Sprudelwurm unter ein Mikroskop, damit die Kinder die Öhrchen des Plattwurms betrachten konnten, bevor die jungen Entdecker mit viel neuem Wissen den Heimweg antraten.