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21.08.2020

Die hochsommerlichen Temperaturen der vergangenen Wochen zehren stark an der Grünbepflanzung in Gaggenau. Viele Pflanzen sind stark ausgetrocknet, Blumen lassen ihre Köpfe hängen und einige Bäume verlieren bereits verfärbte Blätter. Das stellt die Technischen Betriebe vor große Herausforderungen. Täglich sind vier Fahrzeuge mit großen Wassertanks im Einsatz, die mehrfach neu „betankt“ werden, um dem Austrocknen vorzubeugen und die Pflanzen während der Hitzeperiode ausreichend mit Wasser zu versorgen. Eines davon ist ein Unimog mit einem Fassvermögen von 2.000 Litern. Ausgestattet ist dieser mit einem „Gießarmarm“, der über einen Joystick bedient werden kann. „Die Gießvorrichtung ist ein wahnsinniger Vorteil“, erklärt der Leiter der technischen Betriebe, Andreas Heck, da damit beispielsweise Blumenkästen sehr gezielt gegossen werden können. Zwischen 15.000 und 20.000 Liter Wasser werden an einem Tag benötigt, um Pflanzen, Bäume und Blumen in Gaggenau zu erhalten. Umgerechnet sind das bis zu 2.000 große Gießkannen voll Wasser – tagtäglich.

„Das Problem ist, dass es bereits seit Jahren grundsätzlich an Niederschlag fehlt. Dadurch bleibt die natürliche Bewässerung aus und wir müssen dementsprechend nachhelfen,“ so Heck. Bereits um fünf Uhr beginnen die Mitarbeiter mit den Aufgaben im Stadtgebiet – fünf davon übernehmen das Gießen. Aufgrund der enormen Trockenheit ist das Personal zusätzlich am gesamten Wochenende im Einsatz, um die Bepflanzung zu wässern. Dennoch reicht die Kapazität nicht dazu aus, um den Bedarf abzudecken. Der Fokus liegt daher vor allem auf den Neuanpflanzungen von diesem und dem vergangenen Jahr. Insbesondere die über 4.000 Sommerblumen, die auf Brücken, in der Innenstadt und im Freiland gepflanzt wurden, sind ohne ausreichende Bewässerung stark vom Austrocken gefährdet. Ebenfalls benötigen die rund 100 neu gesetzten Bäume regelmäßig Wasser, um gut anzuwachsen. Seit dem letzten Jahr werden zudem sogenannte „Bewässerungssäcke“, um den Stamm von Bäumen gelegt. Diese fassen ein Volumen von 100 Litern und geben das Wasser nach und ab. Die kontinuierliche Versickerung verschafft den technischen Betrieben mehr Zeit, um sich der restlichen Grünbepflanzung in Gaggenau zu widmen. Schon mehrfach wurden die Säcke entwendet oder beschädigt. Die Stadtverwaltung bittet daher darum, die Säcke unbeschadet vor Ort zu belassen.

Ebenfalls stark von den extremen Witterungsverhältnissen betroffen sind Amphibien. Sie halten sich vermehrt in Tümpeln oder Teichen auf, wie in Gaggenau im Traischbach. Regelmäßig fährt eine Kolonne zu dem Tümpel, um eine ausreichende Wasserversorgung zu gewährleisten, damit die Frösche nicht auf dem Trockenen sitzen.

Die technischen Betriebe ruft alle Anwohner dazu auf, mitzuhelfen, die Gaggenauer Blütenpracht vor dem Austrocknen zu bewahren. „Wenn jeder Gaggenauer nur zwei bis drei Bestandspflanzungen im öffentlichen Verkehrsraum gießt, sei es am Gehweg oder direkt vor der Haustür, wird die Stadt weiterhin blühen,“ so Heck.