Bis zum Jahr 2040 soll die Energieversorgung in Baden-Württemberg klimaneutral werden. Da der Wärmesektor hierzulande einen Großteil des Endenergie-Verbrauchs ausmacht, hat die Stadt Gaggenau in Zusammenarbeit mit der Firma EnergyEffizienz GmbH einen kommunalen Wärmeplan erstellt. Dieser bildet die strategische Grundlage für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung. Zugleich erfüllt Gaggenau als Große Kreisstadt mit der vorliegenden Wärmeplanung die Verpflichtung gemäß des Klimaschutz- und Klimaanpassungsgesetzes des Landes Baden-Württemberg.
Derzeit ist die Wärmeversorgung noch stark abhängig von fossilen Brennstoffen. Mit 72 Prozent Erdgas und 18 Prozent Heizöl machen diese 90 Prozent des Nutzwärmebedarfs aus. Erneuerbare Energie spielt bislang nur eine geringe Rolle. Dies soll sich in naher Zukunft ändern. Die Stadt Gaggenau setzt deshalb zum Beispiel auf Fernwärme, die zum größten Teil aus erneuerbaren Energiequellen – Geothermie, Windkraft und Photovoltaik – erzeugt werden soll. Gleichzeitig sieht die Stadt Gaggenau ein großes Energiesparpotenzial in der Sanierung der Gebäudehüllen.
Im kommunalen Wärmeplan werden als nächster Schritt Maßnahmen genannt, für die auch Fördermittel des Bundes genutzt werden können. Dazu gehören zum Beispiel Machbarkeitsstudien zu einer geplanten Wärmenetzversorgung sowie integrierte Quartierskonzepte. Des Weiteren werden der Ausbau von Windkraft und Photovoltaik sowie der Ausbau von Wärmepumpen gefördert. Der kommunale Wärmeplan wird regelmäßig aktualisiert. Einen weiteren Einfluss auf die Wärmewende hat das neue Gebäudeenergiegesetz, das zum 1. Januar 2024 in Kraft trat. Demnach sollen neue Heizungen künftig zu mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Um die Wärmewende voranzubringen, ist die Zusammenarbeit aller Akteure gefragt.