Wildtiere gestalten die Landschaft

Unsere Hausrinder stammen vom Auerochsen ab. Er wurde im Mittelalter ausgerottet, aber das hier abgebildete Heckrind ähnelt ihm. Es ist eine Züchtung von Rindern mit optischen Merkmalen des Auerochsen. Diese Tiere grasen in manchen Naturschutzgebieten.
Unsere Hausrinder stammen vom Auerochsen ab. Er wurde im Mittelalter ausgerottet, aber das hier abgebildete Heckrind ähnelt ihm. Es ist eine Züchtung von Rindern mit optischen Merkmalen des Auerochsen. Diese Tiere grasen in manchen Naturschutzgebieten.
© PantherMedia / Karin Jähne

Wir wandern jetzt durch das Traischbachtal. Links vom Weg wachsen vor allem Schilf, Brombeeren und im Sommer das Indische Springkraut, aber abgesehen von einzelnen Weiden und Erlen kaum Bäume. Das Bachbett selber ist durch die direkt am Wasser stehenden Erlen zu erkennen. Rechts vom Weg liegt das Waldrefugium mit den alten Buchen. Erlen am Bach und Buchen am Hang sind die Baumarten, die auch von Natur aus hier stehen würden. Im Talgrund dagegen stehen fast keine Bäume, hier ist die Landschaft offener. Dieses Bild könnte schon sehr alt sein und vielleicht sogar einer Urlandschaft ohne Einfluss des Menschen ähneln. Heute ausgestorbene große Pflanzenfresser haben früher auf natürlichen Wiesen geweidet. Auerochsen, Wisente, Wildpferde und Rothirsche grasten auf offenen Flächen. Baumkeimlinge und kleine Bäume wurden von ihnen gefressen, von den größeren schälten sie die Rinde ab. Man kann sagen, sie arbeiteten gegen den Wald und hielten ihn in Schach. Dafür entstand durch sie eine halboffene Landschaft mit Weidegründen.

Der Mensch hat die großen Pflanzenfresser bejagt und zum Teil ausgerottet, aber auch gezähmt und zu seinen Nutztieren gemacht. Wildtiere verschwanden, aber die Kulturlandschaft mit Wiesen und Weiden entstand. Heute bringen die kleinen Waldwiesen keinen wirtschaftlichen Ertrag mehr. Wenn sie nicht aus Naturschutzgründen gepflegt werden, breitet sich der Wald wieder aus. Hier im Traischbachtal sind die Wiesen bereits verschwunden, die Brachen mit Brombeeren, Schilf und den ersten Bäumen zeigen, das das Tal ohne Pflege zuwachsen wird.

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Waldwiesen: Auerochsen im Traischbachtal