5.5.25
Die Platanennetzwanze ist schon seit Jahren in Gaggenau heimisch geworden. Bis vor zwei Jahren waren die etwa drei bis 4 Millimeter großen Insekten eher unauffällig. Mittlerweile hat die Population rasant zugenommen – zum Leidwesen von Gastronomen und Einwohnern. Bisherige Maßnahmen blieben ohne Erfolg. Jetzt startet die Stadt deshalb einen Versuch mit Nützlingen.
Der Höhepunkt der Wanzen-Population beginnt Ende Juni, Anfang Juli und kann bis Oktober dauern. Die Platanennetzwanze wurde von Amerika nach Europa eingeführt und fühlt sich in den südlichen Teilen Europas und Deutschland sehr wohl. Da sie keine natürlichen Fressfeinde in Europa hat, kann sie sich ungehindert ausbreiten. Die kleinen Tiere sind nicht gefährlich, verschmutzen aber die Umgebung und verursachen ein unangenehmes Gefühl, wenn sie auf der Haut von Menschen landen. Dies ist insbesondere dort ein Problem, wo Gastronomen im Freien unter den befallenen Bäumen ihre Tische und Stühle aufgebaut haben. Aber auch im Siedlungsbereich bereiten die Wanze Probleme.
Verschiedene Maßnahmen wie Weißanstrich, Entfernen der Rinde, Rückschnitt der Krone, Abspülen der Bäume mit Wasser haben bis jetzt keinen Erfolg gebracht; die Ausbreitung der Platanennetzwanze konnte nicht eingedämmt werden.
In diesem Jahr wird an drei verschiedenen Standorten ein Versuch mit Nützlingen gestartet: Ausgebracht werden sollen am Hildaplatz, am Sandplatz und in Bad Rotenfels die Larven von Florfliegen. Diese sind Fressfeinde der Platanennetzwanzen. „Ob hierbei ein Erfolg zu verzeichnen ist, bleibt abzuwarten“, heißt es vonseiten der städtischen Umweltabteilung. Ebenso wird an einem Standort der Einsatz mit einem biologischen Pflanzenöl getestet. Dies ist aber nur bei kleineren Bäumen möglich. Chemische Pflanzenschutzmittel können nicht eingesetzt werden. „Dies ist zum einen wegen der Standorte im Stadtgebiet nicht möglich“, erläutert die Stadtverwaltung. „Außerdem gibt es keine chemischen Mittel, die zugelassen sind.“