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Gärtnerbetreute Grabfelder sind gefragt.
© Andrea Fabry

01.03.2022

Die Nachfrage nach gärtnerbetreuten Grabanlagen ist hoch. Dies zeigt sich beispielsweise auf dem Friedhof in Bad Rotenfels. Dort ist das gärtnerbetreute Grabfeld im Eingangsbereich des Friedhofes innerhalb von etwa vier Jahren komplett belegt. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, hat die Stadt zusammen mit der Gärtnerei Kamm eine weitere Fläche in den Blick genommen, um das Angebot zu erweitern. Die hiesige Gärtnerei ist dabei im Auftrag der Genossenschaft der badischen Friedhofsgärtner eG aktiv.

Am Montagabend stellte Albert Kamm sein Konzept des Natur- und Ruhegartens auf dem „Feld 3“ vor. Acht Bestattungsbäume wurden bereits nach dem Konzept im Jahr 2017 dort angepflanzt und sind auch teilweise belegt. In dem neuen Bereich soll die traditionelle Bestattung mit der Schaffung von Lebensräumen für die Natur verbunden werden. Das bedeutet, dass neben den verschiedenen Grabstätten auch ein Eidechsenhabitat entsteht, ein Insektenhotel geplant ist und vor allem mit viel Naturmaterialien gearbeitet wird. Beispielhaft zeigte Kamm die Möglichkeit der Befestigung von individuellen Holzschildern an einem langen Baumstamm für Urnenreihengräber oder auch Reihengräber, die mitten in einem Lavendelfeld liegen. Daneben werden aber auch Wahlgräber mit möglichst naturbelassenen Steinen angeboten oder Baumbestattungen angeboten.

Insgesamt sollen 72 Urnenwahlgrabstätten (mit bis zu vier Urnen) und 44 Urnenreihengräber geschaffen werden. Dazu kommen 44 Grabstätten für je eine Urne bei den Reihengräbern im Lavendelfeld sowie weitere 32 Grabstätten an den schon vorhandenen Baumbestattungen für je vier Urnen. Theoretisch wäre so im Feld 3 Platz für bis zu 460 Urnen. Für die Erstellung der Anlage entstehen der Stadt keine Kosten. Auf Vorschlag der Verwaltung beschloss der Gemeinderat jedoch, die Anlage mit Sitzbänken zu ergänzen und Staudenbeete anzulegen. Am Rande der Staudenfelder können mehrere Pfosten aus natürlich gewachsenem Holz aufgestellt werden. An diese Pfosten können Schilder mit den Namen der Verstorbenen befestigt werden. Gleichzeitig wäre damit auch eine Abstellfläche für Blumen oder Kerzen unmittelbar an dem mit dem Namen versehenen Platz geschaffen. Das ist bisher bei den Baumgräbern nicht zulässig. Dennoch werden oft solche Gegenstände vor den Bäumen abgelegt oder in die Bäume gehängt und müssen aus Pflegegründen regelmäßig abgeräumt werden. An Bäumen, an denen schon Bestattungen stattgefunden haben, sollen die Inhaber der Wahlgräber frühzeitig in den Prozess der Umgestaltung einbezogen werden.

Der Plan für das gärtnerbetreute Grabfeld auf dem „Feld 3“ kann hier heruntergeladen werden.