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Die alten sanitären Einrichtungen im Altbau in der Merkurschule wurden abgerissen.
Die alten sanitären Einrichtungen im Altbau in der Merkurschule wurden abgerissen.
© Stvw.

19.08.2020

Die über sechswöchigen Sommerferien sind ideal, um an den Schulen Sanierungsarbeiten, Reparaturen oder Installationen vorzunehmen. Baulärm, Baustaub und Baustelleneinrichtungen lassen sich nur schwer mit dem Schulbetrieb in Einklang bringen. Deshalb setzt auch das Hochbauamt der Stadt Gaggenau bei größeren Maßnahmen auf die Sommerferien. In mehreren Schulen sind in den nächsten Wochen die unterschiedlichsten Handwerker zugange. Größte Baustelle ist weiterhin die Merkurschule. „Hier haben wir ein paar sehr lärmintensive Arbeiten“, stellt Amtsleiter Jürgen Lauten mit Blick auf die alte WC-Anlage und den Pausenhof fest. Nachdem nun im Anbau neue Toiletten für die Schüler entstanden sind, können die tatsächlich uralten sanitären Einrichtungen im Altbau im Foyer abgerissen werden. „Die Nutzung war schon an einer sehr unzumutbaren Grenze“, verweist er darauf, dass die Anlage von Anfang im Schulgebäude ist. Die steinernen Waschrinnen sind vermutlich Generationen von Merkurschülern in Erinnerung geblieben. Nach dem Abbruch wird nichts mehr an die sanitäre Geschichte erinnern. Geplant sind an der Stelle zwei neue Lernateliers. Weitere Ateliers entstehen in den Sommerferien durch den Umbau von insgesamt fünf Klassenzimmern. Eine neue Nutzung erfährt des Weiteren die ehemalige Schullehrküche, die zu einem Fachraum für das Fach Alltagskultur, Ernährung und Soziales (AES) „verwandelt“ wird.

Mit schwerem Geräte zur Sache geht es auch im Schulhofinnenbereich zwischen der südlichen Außenanlage und dem bereits vor einigen Jahren eingerichteten Spielplatz. So soll die Überdachung rückgebaut werden und Vorbereitungen für die Neugestaltung des Pausenhofes getroffen werden. Über 900 Quadratmeter Pflaster und Plattenbeläge sowie Betonfundamente werden rückgebaut bzw. abgebrochen. Die neue Pflasterfläche beträgt etwa 620 Quadratmeter und 270 Quadratmeter Fallschutzbelag. Weiter werden vier Baumfassungen eingebracht und eine 240 Quadratmeter große Pflanzfläche hergerichtet. Der Hof soll durch neue Spielgeräte, neue Pflasterung und Gestaltung mehr Aufenthaltsqualität erhalten. Voraussichtlich bis zu den Herbstferien werden die Bauarbeiten im Hof andauern.

Gleich an vier Schulen wird über die Ferien die Infrastruktur für die Digitalisierung aufgebaut sowie verbessert. So werden alle Klassenzimmer mit LAN-Leitungen versorgt, Elektroverteiler gesetzt und Accesspoints eingerichtet. „Wir schaffen über die Ferien die Voraussetzungen für die Umsetzung der Medienentwicklungspläne“, erklärt Jürgen Lauten. Im ersten Schritt sind nun die Grundschule Selbach, die Bernsteinschule Sulzbach, die Hans-Thoma-Schule sowie die Hebelschule für die Vorbereitung auf die Digitalisierung vorgesehen.

An der Sulzbacher Grundschule laufen über die Sommerferien die letzten Arbeiten im Gebäudeinnern wie auch im Außenbereich, so dass der Anbau zum neuen Schuljahr auch genutzt werden kann. In die Hebelschule erhält Treppenlift Einzug. Damit ist die Schule künftig barrierefrei. Zudem kann der Lift für den Mittagessentransport genutzt werden. Die Wandlung zur Ganztagesschule erforderte es auch in der Küche kleinere Sanierungsmaßnahmen vorzunehmen und für die Betreuungskräfte eine Umkleide zu schaffen.

Am Goethe-Gymnasium werden insgesamt sieben Klassenzimmer saniert. Neben Malerarbeiten sind neue Decken für den Schallschutz geplant. Ein Problem hat sich an der Musikschule und Hans-Thoma-Schule ergeben. An der Musikschule sollten die denkmalgeschützten Fenster ausgetauscht werden und an der Merkurschule die denkmalgeschützten Ausgangstüren. Doch trotz Ausschreibung und direkter Angebotsaufforderung hat sich bislang kein Fensterbauer finden lassen, der Türen und Fenster liefern sowie einbauen kann. „In dieser Handwerkssparte gibt es monatelange Wartezeiten“, erklärt Lauten.

Mit Volldampf gearbeitet wird seit Wochen an der Hebelschule. Der ehemalige Schulbereich wurde komplett entkernt, um dort die neue Kindertagesstätte eröffnen zu können. „Wir sind im Zeitplan und wollen Ende Oktober fertig sein, um die Einrichtung Anfang November übergeben zu können“, hofft Lauten, dass weiterhin alles nach Plan läuft. Schließlich ist die Nachfrage nach den Plätzen in der neuen Kita groß.