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Das Unimog-Museum soll erweitert werden - auch um Industriegeschichte.
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07.08.2020

Die Stadt Gaggenau und der Unimog-Museum Verein wollen künftig miteinander kooperieren. Ziel ist es, die Industriegeschichte des Murgtals künftig in einer Abteilung des Museums zu präsentieren. Allerdings verzichtete der Gemeinderat vor allem mit Blick auf die finanzielle Lage der Stadt, mit deutlicher Mehrheit (drei Befürworter) auf die Option, nachträglich eine Empore in dem geplanten Erweiterungsbau des Unimog-Museums zu errichten.


Hintergrund: Der Unimog-Museum Verein plant durch Anbau eine Vergrößerung der Ausstellungsfläche um rund 1.200 Quadratmeter. Der Stadt wurde angeboten, in der geplanten Halle durch Einzug einer Galerie die historische Entwicklung des Industrie- und Wirtschaftsstandortes Gaggenau darzustellen. Bereits im März wurden dem Gemeinderat die Planungen dazu vorgestellt. Die geschätzten Mehrkosten für die zusätzliche Ausstellungsfläche für die Industriegeschichte Murgtal belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Aufgrund der aktuellen Haushaltslage lässt sich das Vorhaben derzeit nicht realisieren. Durch bauliche Vorkehrungen, insbesondere statische Verstärkung der Fundamente, könnte die Empore zu einem späteren Zeitpunkt errichtet werden. Dafür wurden im 2. Nachtrag des Haushaltsplanes 2019/2020 eine Verpflichtungsermächtigung von 400.000 Euro eingestellt.

Auf Wunsch des Gemeinderates wurde die Entscheidung vertagt und eine Arbeitsgruppe Industriegeschichte Murgtal, bestehend aus Vertretern des Gemeinderates, des Unimog-Museums und der Stadtverwaltung gebildet. In zwei Besprechungen wurde ersichtlich, dass für die Errichtung der Empore keine Mehrheit im Gemeinderat besteht. Vorgeschlagen wurde, eine Erweiterung ebenerdig zu prüfen und bei besserer Haushaltslage zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Gelände des Unimog-Museums zu realisieren.

Unabhängig davon soll bereits eine Kooperation mit dem Unimog-Museum eingegangen werden, indem eine Teilfläche des Erweiterungsbaus für die Geschichte der Gaggenauer Automobilproduktion zur Verfügung gestellt wird. Als ausreichend wird eine Fläche von 150 bis 200 Quadratmeter angesehen, die seitens des Unimog-Museum vorbehaltlich eines Vorstandsbeschlusses zur Verfügung gestellt werden könnte. Für die Umsetzung soll das Unimog-Museum einen weiteren Investitionszuschuss von 200.000 Euro erhalten. Für den Unterhalt und die laufenden Betriebskosten (wie Strom, Heizung, Reinigung, Betreuung, Werbung) würde sich die Stadt mit monatlich bis zu zehn Euro je Quadratmeter beteiligen. Mit den vorgeschlagenen Kooperations-vereinbarungen wird sich der Gemeinderat in einer nachfolgenden Sitzung befassen und entscheiden.