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Im Bereich "Holzklingel" werden auf der Kahlfläche Flaumeiche und Feldahorn nachgepflanzt.
© Forstamt Rastatt

18.02.23

Die heißen und vor allem niederschlagsarmen Sommer hinterlassen im Wald deutliche Spuren. Am Montagabend stellte Markus Krebs vom Forstamt Rastatt den Bewirtschaftungs- und Nutzungsplan für den Forstbezirk Gaggenau vor. Dabei wies er auf die Folgen des Klimawandels hin. Schon in den Jahren 2018 bis 2020 litt der Wald unter den trockenen und heißen Jahren. Die Folge sind vor allem starke Dürreschäden bei Buche sowie Tanne. Zudem stieg die Population der Borkenkäfer an. Anschaulich anhand von Bildern zeigte Krebs die Symptome des Klimawandels am Beispiel der Buche auf. Für jeden sichtbar ist die vorzeitige Färbung des Laubes, dürre Äste aber auch das Absterben ganzer Kronenbereiche. Teilweise fallen auch bereits Grünäste ab und es kommt zu Stammverfärbungen und Stammfäule. In der Folge sei es deshalb auch notwendig gewesen absterbende Buchen zu fällen. So entstand beispielsweise im Bereich „Holzklingel“ eine Kahlfläche aufgrund abgestorbener 50 Jahre alter Buchen. Hier werden nun auf einer Fläche von 0,2 Hektar Flaumeichen und Feldahorn nachgepflanzt, berichtete Bezirksleiter Krebs. Im überregionalen Vergleich hat Gaggenau noch einen relativ geringen Anfall von Borkenkäfer-, Sturm- und Dürreholz, vor allem dank der großen Baumartenvielfalt und der vorherrschenden Mischbestände.  Das Land Baden-Württemberg geht derzeit davon aus, dass 46 Prozent der Waldfläche in Baden-Württemberg deutlich geschädigt ist durch die Folgen die trockenen Jahre.

Brennholz

Die Nachfrage nach Brennholz ist alljährlich groß. In diesem Winter kam es zu einer noch früheren massiveren Nachfrage. Dabei ist im Winter 2022/23 der Preis um rund 30 Prozent gestiegen und liegt beispielsweise bei Buchen-Polterholz bei 75 Euro pro Festmeter. „Unser Ziel ist die Gaggenauer Bürger zu versorgen“, erklärte Krebs. Allerdings könne nicht jeder beliebig viel Brennholz bekommen. Das Stichwort Nachhaltigkeit gelte auch im Bereich Brennholz. Im Winter 2021/2022 wurden 2300 Festmeter Brennholz eingeschlagen und an über 290 Kunden aus Gaggenau verkauft. Das heißt etwa ein Viertel der Holznutzung entfällt auf Brennholz. Die gesamte Holznutzung im Jahr 2022 fiel mit 8750 Festmeter etwas geringer aus als im langjährigen Durchschnitt. Der Überschuss des städtischen Forstbetriebes im Jahr 2022 liegt bei 110 000 Euro. Im laufenden Wirtschaftsjahr 2023 sollen wieder wie auch in den vergangenen Jahren rund 10 800 Festmeter eingeschlagen werden.

In seinem Vortrag zur Waldnutzung wies Krebs auch auf die wichtige Schutz- und Erholungsfunktion hin. Die Ruhe und Atmosphäre des Waldes werde von immer mehr Menschen geschätzt. Im Traischbachtal wurden neue Nisthilfen für Hohltauben an den Bäumen angebracht. Zudem legen die Gaggenauer Förster großen Wert auf Wald- und Erlebnispädagogik und bieten Angebote für den Nachwuchs an.