09.06.2022
Wie viele Geflüchtete aus der Ukraine mittlerweile Deutschland erreicht haben, lässt sich nach wie vor nicht genau sagen. In Gaggenau und den Ortsteilen leben aktuell insgesamt 215 gemeldete Kriegsflüchtlinge aus dem hart umkämpften Kriegsgebiet im Osten Europas.
Am Montagabend vor Pfingsten informierte die Stadtverwaltung den Gemeinderat über den aktuellen Sachstand und welche Unterstützung es von Verwaltungsseite, zahlreichen Einrichtungen und Ehrenamtlichen gibt. Zum größten Teil handelt es sich aktuell um 62 Familien bzw. Familiengruppen mit zwei bis sechs Personen, die sich zurzeit in Gaggenau befinden. Davon sind rund 60 ukrainische Staatsangehörige noch in Gemeinschaftsunterkünften in Freiolsheim und Moosbronn untergebracht.
Integration und Betreuungsangebote
Die Stadtverwaltung ist den Bürgern und Ehrenamtlichen aber auch Einrichtungen wie den Schulen und Kindergärten weiterhin dankbar, dass sie sich nach wie vor so engagiert für die rasche Integration der neuen Mitbürger einsetzen. So werden inzwischen etwa 60 Kinder in den Gaggenauer Grund- und weiterführenden Schulen unterrichtet. Aktuell gibt es jeweils eine Vorbereitungsklasse (VKL) an den beiden Grundschulen Eichelbergschule und Hans-Thoma-Schule. An den weiterführenden Schulen, sind je eine VKL-Klasse am Goethe-Gymnasium und an der Realschule sowie zwei 2 VKL-Klassen an der Merkurschule eingerichtet worden. Die Carl-Benz-Schule bietet für die entsprechenden Jahrgänge ein Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf mit Schwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen (VABO) an.
Für die Kinder im Kindergartenalter wurde ein Betreuungsangebot im JuFaZ eingerichtet, das geflüchtete und in Gaggenau wohnende Familien aus der Ukraine gemeinsam nutzen können. Während die Kinder spielen, können sich die Eltern austauschen.
Damit das Eingewöhnen in Deutschland einfacher wird, finden Sprachkurse, teilweise mit Kinderbetreuung, statt. In Freiolsheim und Moosbronn wird zurzeit außerdem ein ehrenamtlich organisierter Deutschkurs in der Gemeinschaftsunterkunft angeboten.
Aufruf nach privatem Wohnraum
Die Stadtverwaltung wurden bereits zahlreiche Wohnungen im gesamten Stadtgebiet angeboten. Knapp 30 Wohnungen konnten an die Geflüchteten weitervermittelt werden bzw. können demnächst Umzüge stattfinden.
Ehrenamtliche Hilfe gesucht
Immer noch werden Ehrenamtliche in allen Stadtteilen gesucht, die mithelfen möchten, dass sich die Flüchtlinge in Gaggenau zurechtfinden. Dringend wird Unterstützung im sprachlichen Bereich, bei Arztbesuchen, bei Wohnungsbesichtigungen, beim Einkaufen, bei Bank- und anderen Terminen gebraucht. Eine große Hilfe sind Ehrenamtliche, die übersetzen oder Deutsch unterrichten können. Zudem gibt es Bedarf im Bereich der Kinderbetreuung, bei gemeinsamen Unternehmungen oder dem Eltern-Kind-Treff. Auch handwerklich begabte Personen werden nach wie vor benötigt, da bei manchen Mietwohnungen, die der Stadt angeboten werden, noch kleinere Renovierungen wie beispielsweise Malerarbeiten durchgeführt müssen oder eine gespendete Küche eingebaut werden soll.
Spendenaufruf für Anschlussunterbringungen
Es werden kleine Esstische und Stühle für Geflüchtete aus der Ukraine in den Anschlussunterbringungen in Gaggenau benötigt (zwei bis vier Personen). Spendenangebote nimmt die Abteilung Gesellschaft und Familie mit Fotos über E-Mail an gesellschaft-familie@gaggenau.de oder per Telefon 962 800 entgegen.
Weiter Wohnungen gesucht
Die Stadt Gaggenau ist nach wie vor auf der Suche nach Wohnungen für ukrainische Flüchtlinge, denn es müssen auch weiterhin Geflüchtete in Gaggenau aufgenommen werden. Außerdem wohnen immer noch einige der in Gaggenau angekommenen ukrainischen Flüchtlinge bei Familienangehörigen oder Freunden. Deshalb bittet die Stadtverwaltung erneut Eigentümer von Wohnungen, sich bei der Stadt zu melden. Benötigt werden Wohnungen, die für mindestens ein Jahr vermietet werden können. Für eine angemessene und verlässliche Mietzahlung ist gesorgt. Wohneigentümer werden gebeten, sich bei der Abteilung für Gesellschaft und Familie zu melden, unter Telefon 07225 962 800 oder unter Mail: ukraine@gaggenau.de
Die Stadt freut sich über jedes Engagement. Infos und Anmeldung bei der „Anlaufstelle Ukraine“, Telefon 07225 962 800 oder per Mail ukraine@gaggenau.de.