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Die Arbeiten für die Murgterrasse haben in dieser Woche begonnen.
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01.05.2021

Ein großer Herzenswunsch von vielen Gaggenauer Bürgern ist es, dass die Murg noch erlebbarer wird. Einen weiteren Schritt dahingehend unternimmt die Stadt Gaggenau nun mit dem Bau einer Murgterrasse in der Murguferanlage. Innerhalb eines Teilbereichs zwischen der Flürscheimbrücke und der Konrad-Adenauer-Brücke sollen so zahlreiche Sitz- und Verweilmöglichkeiten entstehen. Das bereits seit geraumer Zeit von der städtischen Umweltabteilung geplante Konzept soll die Aufenthaltsqualität und den Erholungswert in der Innenstadt verbessern. „Die Murguferanlage ist die meistfrequentierteste Parkanlage im Stadtgebiet und ist von großer Bedeutung als Naherholungsort für die Gaggenauer. Umso mehr freuen wir uns, dass wir die Anlage nun noch attraktiver gestalten können“, schildert Bürgermeister Michael Pfeiffer. Die bereits begonnenen Bauarbeiten werden circa vier Wochen andauern.

Die Planung für die Murgterrasse sieht vor, dass die bestehende Böschung unterhalb der Flürscheimbrücke „abterrassiert“ wird. Mithilfe von Granitquadern sollen Sitzstufen entstehen, die durch zusätzliche Podeste aus WPC-Dielen – einem Holz-Kunststoff-Gemisch – ergänzt werden. Um den Bereich begehbar zu gestalten, werden mehrere Trittstufen mit den Granitquadern angelegt. Für die Begrünung soll auf den Terrassen eine Wiese eingesät sowie in den Randzonen trockenheitsliebende und trittverträgliche Stauden eingepflanzt werden. Hiermit kann zudem den heimischen Insekten ein reichhaltiges Nahrungsangebot zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt liegen die Kosten für den Bau der Murgterrasse bei rund 100.000 Euro.

Bis zur tatsächlichen Realisierung hatte die städtische Umweltabteilung jedoch einige Hürden zu überwinden. Vor allem der Hochwasserschutz hat die Planungen stark beeinflusst: „Wir haben lange Gespräche mit dem Land geführt, bis wir endlich die Baugenehmigung erhalten haben. Es sind zahlreiche Auflagen zu beachten, um den Abflussquerschnitt nicht zu behindern“, erklärt Elke Henschel, Leiterin der Umweltabteilung. Beispielsweise waren ursprünglich Abfalleimer geplant, die im Falle eines Hochwassers flexibel hätten abgenommen werden können. Da die Murg allerdings sehr schnell an Wasser zunimmt, hatte das Regierungspräsidium dafür keine Zustimmung erteilt. Daher können künftig keine Entsorgungsmöglichkeiten an der Murgterrasse angeboten werden können. Die Stadt appelliert daran das bereits vorhandene Angebot im Murgpark zu nutzen oder den Müll wieder mit nach Hause zu nehmen. Abschließend betonte Henschel, dass mit dem jetzigen Konzept keine verstärkte Hochwassergefahr ausgehe. Vielmehr bleibt diese gleich und wird durch die Murgterrasse sogar minimal verbessert.

In den vergangenen Jahren hat die Stadtverwaltung die Murguferanlage intensiv aufgewertet, um den Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden. Viele Wege wurden barrierefrei umgestaltet sowie zusätzliche Kinderspielgeräte und Sitzmöbel angeschafft. Durch die Umgestaltung von Rasenflächen in Staudenflächen im vergangenen Jahr, wurde die von der Bevölkerung gewünschte Biodiversität in die Stadtmitte hineingetragen und erlebbar gemacht. Mit dem Bau der Murgterrasse wird nun der Zugang zur Murg und die Aufenthaltsqualität weiter verbessert.