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Auf dem Sternenkindergrabfeld wurde ein Gedenkstein eingeweiht. v.l.n.r: Claudia Dieringer (Künstlerin), Verena Wunsch (Hebamme), Bürgermeister Michael Pfeiffer und Gabriele Doll (Abteilungsleiterin Standesamt und Friedhöfe).
© Stadt Gaggenau

12.08.2022

Es gehört zum Schlimmsten, was passieren kann, wenn das eigene Kind stirbt. Auch wenn das Kind noch nicht geboren ist, ist der Verlust schwer zu verkraften. Auf dem Gaggenauer Waldfriedhof gibt es schon seit 2019 einen Ort, an dem Eltern um ihre tot geborenen Kinder mit einem Gewicht unter 500 Gramm, die so genannten „Sternenkinder“, trauern können.

Die Grab- und Erinnerungsstätte entstand auf Initiative von der Hebamme Verena Wunsch. So wurde die Grabfläche durch die Gärtnerei Albert Kamm gärtnerisch gestaltet und angelegt und wird seither auch ehrenamtlich regelmäßig gepflegt. Der aus drei Granitstelen bestehende Grabstein mit bunten, kindlichen Mosaiken in Form von Sternen und eines Regenbogens entstand schon vor über drei Jahren in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Claudia Dieringer, der Bilderhauerei Kurz und der Stadtverwaltung.

Vergangene Woche wurde nun am Rande des Sternenkindgrabfeldes noch zusätzlich ein Granitstein mit der Aufschrift „Sternenkinder“ eingeweiht. Auch dieses Mal hat die Künstlerin Claudia Dieringer zusammen mit der Bildhauerei Kurz wieder Hand angelegt und den Gedenkstein aus Granit mit drei Sternen aus unterschiedlichen Glassorten verziert. Ergänzend dazu ist noch eine Hinweistafel für Besucher und Betroffene geplant, die über den Hintergrund der Gedenkstätte aufklärt.

Die Stadt Gaggenau stellt betroffenen Eltern die Fläche des Sternenkindgrabfeldes zur Bestattung ihres totgeborenen Kindes kostenlos und ohne zeitliche Begrenzung zur Verfügung. Auf Wunsch können sich die Eltern die Geburt ihres verstorbenen Kindes auch beim Geburtsstandesamt bescheinigen lassen. Die Grab- und Erinnerungsstätte auf dem Waldfriedhof soll für Eltern von Sternenkindern ein tröstender Ort sein, an dem sie angemessen und in Ruhe trauern können.