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Auf dem Spielplatz toben macht nicht nur den Kleinen Spaß.
© Stvw.

14.10.2020

Die Zeiten, in denen Oma und Opa mit den Enkeln unter einem Dach wohnten oder in der Nachbarschaft sind vorbei. Immer öfter trennen viele Kilometer Großeltern und Enkelkinder. Mit der Folge, dass Oma oder Opa nicht mal gerade schnell zur Stelle sein können, um auf den Nachwuchs aufzupassen, mit ihm zu spielen oder einen Ausflug zu unternehmen. Das gleiche gilt auch umgekehrt, viele würden gerne Zeit mit Enkeln verbringen, haben vielleicht keine oder sie wohnen zu weit weg. Beide Seiten will die städtische Abteilung Gesellschaft und Familie nun in einem Projekt zusammenbringen. 

„Kinder, Eltern und Ältere können davon profitieren“, ist Abteilungsleiterin Carmen Merkel, von der Idee überzeugt. „Leih-Großeltern-Projekte“ gibt es bereits in vielen Städten. Eben diese positiven Erfahrungen und die zahlreichen Rückmeldungen im Rahmen des Quartiersprozesses „Links der Murg“ haben die Stadt bewogen, auch in Gaggenau eine solche Begegnung zu initiieren.

Viele junge Familien können Unterstützung gebrauchen. Ihnen fehlt oftmals die Großelterngeneration, weil diese selbst noch berufstätig ist, weit weg wohnt oder auch schon verstorben ist. Für kleine Kinder ist aber auch die Aufmerksamkeit von älteren Bezugspersonen, die ihnen Zeit und Aufmerksamkeit widmen, wichtig. Umgekehrt gibt es viele ältere Menschen, die Familienanschluss suchen und gerne mit Kindern zusammen sind.

„Im Mittelpunkt stehen aber die Kinder bei diesem Projekt. Sie müssen sich wohl fühlen“, betont Annika Weber, die bei der Stadtverwaltung das Projekt koordiniert. Wer bei dem Projekt dabei sein will, füllt zunächst einen Fragebogen aus und hat ein Kennenlerngespräch bei der Abteilung Gesellschaft und Familie. Anhand der Fragebögen und Vorstellungen der Familien sowie der interessierten Ehrenamtlichen wird versucht, die passenden Personen entsprechend zusammenzubringen. Dann werden zunächst mehrere Treffen zwischen Familien und Leih-Oma, Leih-Opa, vereinbart, um sich besser kennenzulernen. „Eine erfolgreiche Vermittlung erfolgt nur dann, wenn beide Parteien zufrieden sind“, erklärt Weber. Ganz wichtig: Ehrenamtliche müssen ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Die Ehrenamtlichen sind in der Zeit des Einsatzes versichert, ebenso die Kinder durch ihre Krankenkasse und die Versicherungen der Eltern.

Spielen, basteln, Spazierengehen und eine schöne Zeit miteinander verbinden, „kann das Leben für beide Seiten wertvoller gestalten“, ist Weber überzeugt. Für die Eltern kann es zudem eine stundenweise Entlastung bringen. Die Ehrenamtlichen bestimmen selbst wie viel Zeit sie investieren möchten und sie sind kein Ersatz für eine Kinderbetreuung oder Haushaltshilfe. „Sie sind Leihomas und Leihopas“, betont Weber.

Wer Interesse hat, kann sich auf der Homepage der Stadt informieren oder direkt bei der Abteilung Gesellschaft und Familie unter der Telefonnummer 07225 / 962-509 sowie unter der Mail gesellschaft-familie@gaggenau.de melden.