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© Reichert+Hönig, Ettlingen

17.06.2020

Wie aktuell in vielen Bereichen gilt auch für das Rotenfelser Thermalmineralbad Rotherma, „nichts ist mehr wie vor Corona“. Aber immerhin hat das weit über die Stadtgrenzen hinaus beliebte Thermalbad seit Montag wieder geöffnet. „Wir freuen uns, dass wir wieder für unsere Besucher da sein können“, erklärt Geschäftsführer Wolfram Zahnen und erzählt, dass auch viele Stammgäste der Eröffnung entgegengefiebert haben. Am ersten Tag war die Besucherresonanz noch etwas verhalten. Doch schon am Dienstag zeigte sich das wachsende Interesse. „Bis zum Wochenende wird das Rotherma sicher wieder gut besucht sein“, hofft Zahnen auf verständnisvolle Badegäste. Denn coronabedingt müssen die Besucher mit einigen Einschränkungen rechnen. Gerade, dass im Saunabereich die Aufgüsse nicht erlaubt sind, schränke den Erlebnischarakter ein.  Aber Wolfram Zahnen bleibt optimistisch und setzt auf die angekündigten Lockerungen zum 30. Juni. „Vielleicht ist uns dann wieder mehr erlaubt“. Nach den derzeitigen Vorgaben können 100 Personen das Thermalbad nutzen und weitere 100 Besucher sich in den verschiedenen Saunen aufhalten. „Im Moment kommt es noch zu keinen Wartezeiten“. Um möglichst viele Besucher die Auszeit im Rotherma ermöglichen zu können, wird vorerst auch die sonst zwischen Mai und September übliche unbegrenzte Aufenthaltsdauer nicht ermöglicht. Es bleibt beim vierstündigen Aufenthalt.

„Wir sind sehr gut vorbereitet“, verweist der Geschäftsführer auf das umfangreiche Hygienekonzept, das er in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt erarbeitet hat. Wie in vielen Bereichen muss auch im Rotherma beim Betreten und im Eingangsfoyer sowie beim Verlassen eine Alltagsmaske getragen werden. Sobald der Besucher an seinem zugewiesenen Spind ist, kann er diese abnehmen. Bereits im Außenbereich vor dem Rotherma werden die Besucher von einem Mitarbeiter empfangen, zur Händedesinfektion und Aufnahme der Kontaktdaten. Die Kassen sind großzügig besetzt, um die Wartezeiten auf ein Minimum zu beschränken. Froh ist Wolfram Zahnen darüber, dass das Rotherma über Einzelduschen verfügt – so gibt es mit den Abstands- und Hygieneregeln überhaupt kein Problem. Apropos Duschen. Vor Legionellen braucht niemand Angst zu haben. „Unsere hochmodernen technischen Anlagen zahlen sich aktuell richtig aus“, verweist Zahnen beispielhaft darauf, dass nach dem längeren Stillstand eine automatisierte Legionellenprophylaxe möglich war.

Mehr Personal ist zudem im Badebereich unterwegs, um darauf zu achten, dass sich in den verschiedenen Becken nicht zu viele Personen befinden und diese auch auf den nötigen Abstand zueinander achten. Gleiches gilt im Saunabereich. Wohl selbstverständlich ist es, dass die Gäste ein großes Handtuch unterlegen. Im Saunapark sind das Dampfbad und alle Wasserspiele nicht in Betrieb. „Wie bei den Aufgüssen auch, ist hier die Gefahr der Aerosolbildung zu hoch“, erklärt Zahnen, warum er in seinem Rotherma nicht alles „wie bisher“ bieten darf. Im Badebereich sind alle Wellness- und Bewegungsbecken für alle Badegäste geöffnet. Allerdings bleiben auch hier die Wasserspiele wie Düsen, Wasserfall außer Betrieb. Ebenso geschlossen sind das Aromabad und das Vitalbad. Aus Sicherheitsgründen ist derzeit auch keine Gruppengymnastik möglich. Die Mitglieder der Rheumaliga können aber immerhin mit einer Zuzahlung von sechs Euro sich zwei Stunden im Thermalwasser aufhalten.

Nahezu drei Monate war die Einrichtung geschlossen und nahezu alle Mitarbeiter in Kurzarbeit. Etwas Positives kann Wolfram Zahnen dennoch dem Stillstand abgewinnen. „Wir hatten so Zeit, um verschiedene Sanierungs- und Reparaturarbeiten durchzuführen, die bei laufendem Betrieb nicht möglich gewesen wären und längere Schließzeiten benötigt hätten“. Glück hatte er dabei, dass viele Handwerksbetriebe aufgrund von wegfallenden Aufträgen Kapazität hatten, um teilweise recht spontan die Arbeiten im und um das Rotherma auszuführen.  So wurde beispielsweise die Ablaufrinne der Tiefgarage saniert. Im Ruheraum wurde der bisherige Teppichboden entfernt und durch einen Plattenbelag ersetzt. Neue Fliesen finden sich auch an Beckenumgängen. „Die Badebesucher werden sehen, dass wir die Zeit gut genutzt haben“. Auch im Außenbereich und im Neubau wurde Hand angelegt, so dass die Besucher ein rundum bestens vorbereitetes Bad erwartet.