23.04.2022
Viele kennen die Warn-Sirenen noch aus früheren Zeiten. Regelmäßig sind die Anlagen mit ihren durchdringenden Heultönen getestet und im Notfall eingesetzt worden. In den vergangenen Jahren ist das Warnen durch Sirenen ein wenig in Vergessenheit geraten oder sie funktionieren aufgrund fehlender Wartung vielerorts einfach gar nicht mehr. Im Gegensatz zu den schon vorhandenen Funkalarm-Apps wie NINA, KATWARN, BIWAPP oder DWD WarnWetter steigt nun auch die Zahl der stationär betriebenen Sirenen deutschlandweit wieder an.
Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal und den daraus resultierenden Folgen im vergangenen Sommer sind diese Warn-Anlagen auch in Gaggenau wieder in den Fokus gerückt. Zum Frühjahrsbeginn hat sich die Stadtverwaltung eine Übersicht zu sämtlichen Sirenen-Anlagen im Stadtgebiet verschafft und damit begonnen, diese zu prüfen und instand zu setzen. Geplant ist, dass alle in Gaggenau vorhandenen Sirenen im Laufe des Jahres so umgebaut werden, dass sie künftig von der Integrierten Leitstelle Mittelbaden auch digital ausgelöst werden können. Die Stadtverwaltung hatte in den 90-iger Jahren die Sirenen vom Bund übernommen und nicht abbauen lassen, obwohl vielfach davon ausgegangen wurde, dass neue Techniken (Warnungen über Radio, Fernsehen und Mobilfunktelefone) die Sirenen ablösen könnten. Die Entwicklung hat gezeigt, dass die Warn-Sirenen ein wichtiger Bestandteil in der Alarmierungs- und Warnkette sind, die auch in Zukunft erhalten bleiben sollten.
Insgesamt gibt es in Gaggenau 17 Sirenen. In den Stadtteilen befinden sich die Sirenen in der Regel an den ehemaligen Rathäusern und jetzigen Ortsverwaltungen und damit mitten im Ort. In der Kernstadt ist die Warn-Sirene direkt auf dem Dach des Rathauses montiert und garantiert so eine große Reichweite für Warnungen an die Bevölkerung.
Sirenen sind optimal dafür geeignet, Menschen sogar im Schlaf über eine bevorstehende Gefahr zu alarmieren. Durch die charakteristischen an- oder abschwellenden Heultöne weisen Sirenen auf eine Gefahr oder auf das Ende einer Gefahr hin. Die gewarnten Personen können sich anschließend über Radio, Warn-Apps oder im Internet genauer über die Art der Gefahr und weitere Anweisungen informieren.
Seit dem Frühjahr 2019 werden in Deutschland einheitlich nachfolgende Sirenensignale verwendet:
Warnung: Einminütiger, auf- und abschwellender Heulton
Entwarnung: Einminütiger, gleichbleibender Heulton