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Das Theaterstück "Trau dich!" wird in der Ottenauer Merkurhalle aufgeführt.
© Ron Hartmann/BzGA

13.07.2022

Die Stadt Gaggenau will verstärkt Präventionsangebote schaffen, um Kinder besser vor Übergriffen zu schützen. „Alle Kinder sollen frei von sexualisierter Gewalt aufwachsen können“, erklärt die Stadtverwaltung. Aus diesem Grund suchte die Stadt die Zusammenarbeit mit der Fachstelle Feuervogel Rastatt e.V., mit der gemeinsam das Ensemble „Bauchgefühl“ (Schultheater Studio Frankfurt) engagiert werden konnte. Die Theatergruppe präsentierte am 12. Juli in der Ottenauer Merkurhalle das Theaterstück „Trau dich!“, ein starkes Stück über Gefühle, Grenzen und Vertrauen“, das Kinder ermutigen soll, ihren Gefühlen zu vertrauen und Nein zu sagen. Weiter sollte es den Kindern vermitteln, dass sie sich im Falle eines Übergriffs oder sexuellen Missbrauchs an eine Person ihres Vertrauens wenden und dabei keine Angst haben, etwas Falsches zu tun. Anschließend wurden die Themen zudem im Unterricht aufgegriffen und behandelt. Kooperationspartner der Theaterveranstaltung sind neben Feuervogel das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung in Baden-Württemberg, die Schulsozialarbeit, das Gesundheitsamt und die psychologische Beratungsstelle des Landkreises. Um die Familien der Viert- und Fünftklässler über das Präventionskonzept zu informieren, wurde bereits im Juni ein Elternabend angeboten.

Zudem fand ein Workshop für Lehrkräfte und Schulsozialarbeit statt, damit diese anschließend in den Einrichtungen die Problematik kindgerecht thematisieren können. Bis auf eine Schule nehmen alle Viert- und Fünftklässler aus Gaggenau teil. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, ist die Durchführung einer großzügigen Spende des Unternehmens Precitec zu verdanken. Das Theaterstück im Rahmen der Kampagne „Trau dich!“ ist der Start für weitere Präventionsprojekte gegen sexuellen Missbrauch und Gewalt. Dabei will die städtische Gleichstellungsbeauftragte Carmen Merkel Angebote für verschiedene Altersgruppen konzipieren. „Jedes Kind, das eine Einrichtung oder Schule in Gaggenau besucht, soll die Angebote durchlaufen können“, erklärt sie. Bei der Leiterin der Rastatter Fachberatungsstelle Feuervogel, Ulrike Fritsch, stößt sie damit auf Begeisterung: „Wir freuen uns sehr, dass die Stadt Gaggenau sich in diesem Bereich so engagieren möchte und damit hilft, dass weniger Kinder sexualisierte Gefahr erfahren müssen, die sie ihr Leben lang leiden lassen kann“.