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Bürgermeister Michael Pfeiffer und Elke Henschel von der Umweltabteilung bedankten sich bei den Amphibienhelfern.
Bürgermeister Michael Pfeiffer und Elke Henschel von der Umweltabteilung bedankten sich bei den Amphibienhelfern.
© Stvw.

12.07.2020

Bereits Mitte Februar und damit knapp vier Wochen früher als üblich, waren in Gaggenau die ersten Amphibien und Kröten zu ihren Laichplätzen unterwegs. Dabei müssen sie für sie lebensgefährliche Straßen überqueren. Zum Schutz der Kröten und Amphibien stellte die Stadt Gaggenau auch in diesem Jahr wieder Amphibienschutzzäune auf. Dank der ehrenamtlichen Helfer konnten zahlreiche Kröten und Amphibien bei ihrer Wanderung gerettet werden. Vergangene Woche wurden die ehrenamtlichen Helfer deshalb zu einer gemeinsamen Besichtigung des Waldseebads geladen, wo aktuell dauerhafte Zäune für die Amphibien installiert werden. Zudem erhielten sie dort ein kleines Präsent als Zeichen der Dankbarkeit.

„Im Namen der Stadt Gaggenau möchte ich mich ganz herzlich für das bedanken, was Sie für die Amphibien geleistet haben. Sie haben ihnen nicht nur das Leben gerettet, sondern dank Ihnen bleibt auch die Population erhalten,“ würdigte Bürgermeister Michael Pfeiffer den Einsatz der Ehrenamtlichen. Auch Elke Henschel von der Umweltabteilung bedankte sich für das außerordentliche Engagement der Helfer, die während der Monate Februar bis April an insgesamt 61 Tagen tätig waren.

Amphibienschutzzäune wurden entlang vom Rissweg in Ottenau, dem Traischbachtal beim Waldseebad, entlang dem Selbachweg und im Bereich vom Kurpark aufgestellt. An diesen konnten sich die Tiere entlang bewegen, bis sie in einen Sammelbehälter hineinfielen. Mehrfach täglich wurden die Tiere dann aus den Behältern befreit und an geeigneten Stellen wieder in der Natur ausgesetzt. Der Bereich beim Traischbachtal wird bereits seit 2015 von Ehrenamtlichen betreut. In diesem Jahr waren an dem rund 1,5 Kilometer langen Zaun zwölf Personen im Einsatz. Bereits seit vier Jahren gibt es auch im Bereich Rissweg Amphibienschutzmaßnahmen. Betreut wurde jener in diesem Jahr durch eine neue Helfergruppe, die von einigen „alten Hasen“ unterstützt wurde. Rund 23 Personen waren hier tätig. Seit nun zwei Jahren werden Amphibien und Kröten am Selbachweg sowie im Kurpark und hinter dem Gästehaus gerettet. Hier waren jeweils zwei Personen im Einsatz. In allen Gebieten wurden weniger Tiere als im Vorjahr eingesammelt, was vermutlich auf die Trockenheit im Sommer 2019 zurückzuführen ist.

Ein wichtiges Thema bei der gemeinsamen Besichtigung des Waldseebads waren die dortigen neuen dauerhaften Amphibienzäune. Dort werden insgesamt 228 Meter Stahlelemente verlegt, wodurch die Zäune an dieser Stelle künftig nicht mehr jährlich auf- und wieder abgebaut werden müssen. Die Gesamtkosten hierfür liegen bei 36.000 Euro. Im Vergleich mit den jährlichen Kosten für den Auf- und Abbau der Amphibienzäune von 5.000 Euro amortisiere sich dieser Betrag recht schnell, erklärte Henschel. Bereits im Frühjahr wurde mit den Arbeiten begonnen. Da der Boden im April noch zu nass war, konnte das Material erst im Juni verlegt werden. Aufgrund der Bauarbeiten am Waldseebad, erfolgt der Lückenschluss zwischen den einzelnen Elementen im Verlauf der Sommermonate. „Wir tun so viel wie möglich im Zusammenhang mit der Erneuerung des Waldseebads, dass die Amphibienrettung einfacher und besser wird. An anderer Stelle sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen und hoffen, dass Sie uns auch die kommenden Jahre tatkräftig unterstützen,“ erklärte Pfeiffer abschließend.