2.5.25
Die Genossenschaft plant einen Neustart des City Kaufhauses in 2026. Wie Vorstand und Aufsichtsrat in einer Pressemitteilung erklären, haben sich die Verantwortlichen am Montagabend dazu entschlossen, den bisherigen Kaufhausbetrieb in Form der Kommanditgesellschaft nicht zu erwerben.
Ein Grund dafür sind die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse, die im Rahmen des wirtschaftlichen Prüfprozesses (Due Diligence) durch die externen Wirtschaftsprüfer ermittelt wurden, die die Kaufpreisvorstellungen der aktuellen Inhaber nicht bestätigten. „Wir stehen in der Pflicht und Verantwortung der über 1.850 Genossen, die uns ihr Geld anvertraut haben“, betont Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Paul, dass aus diesem Grund Aufsichtsrat und Vorstand der Genossenschaft beschlossen haben, das bestehende Kaufhaus bzw. die dazugehörige Betreibergesellschaft nicht zu erwerben. Bereits bei der Informations-Veranstaltung Ende Februar hatte Vorsitzender Ralf Jungfermann erklärt, dass die Genossenschaft keinen Euro mehr ausgeben werde, als das Unternehmen wert sei. Nun musste auf Basis einer Gesamtbetrachtung aller Umstände der Beschluss gefasst werden, die Kaufverhandlungen zu beenden.
Der aktuelle Mietvertrag der derzeitigen Kaufhaus-Inhaber endet ferner zum Jahresende 2025. Die bisherigen Immobilieneigentümer hatten im Februar erklärt, das Gebäude verkaufen zu wollen. Es ist daher davon auszugehen, dass mit Auslaufen des Mietvertrages zum Jahresende der derzeitige Geschäftsbetrieb enden wird, heißt es weiter in der Mitteilung der Genossenschaftsverantwortlichen.
Wie geht es nun weiter?
„Obwohl wir nun schon einige unerwartete Hürden nehmen mussten, bleiben wir optimistisch“, erklären Vorstand und Aufsichtsrat. Derzeit laufen gute Gespräche mit potenziellen Käufern der Immobilie. Ziel sei es, mit dem neuen Investor einen langfristigen Mietvertrag einschließlich eines Sanierungskonzeptes zu erarbeiten und abzuschließen.
Die Genossenschaft hat nun vor, im Rahmen der satzungsmäßigen Möglichkeiten eine Betreibergesellschaft als Tochterunternehmen der Genossenschaft zu etablieren, die dann im Frühjahr 2026 das Kaufhaus neu eröffnen kann. Die Genossenschaft will ein neues Konzept mit neuen Ideen und Angeboten für eine langfristige Zukunft des Kaufhauses entwickeln.
Besonders am Herzen liegt der Genossenschaft die aktuelle Belegschaft, der eine Perspektive geboten werden soll. „Wir setzen für das neue Kapitel des Kaufhauses auf die bisherige Belegschaft“, erklärt Vorsitzender Jungfermann.
Die Zukunft der Genossenschaft sei daher nun abhängig davon, dass es gelingt, einen Investor für das Gebäude zu gewinnen, der einen langfristigen Mietvertrag gewährleistet und dass es gelingt, eine Betreibergesellschaft zu etablieren, die das neue Kaufhaus führt und betreibt. Um ihre eingebrachten Beiträge müssen sich die Genossenschaftsmitgliederjedoch nicht sorgen. „Wir machen keine Experimente“, versichert Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Paul, dass auch deshalb nun dieser Weg so von Aufsichtsrat und Vorstand gemeinsam eingeschlagen wurde.
Damit bestehe nun Klarheit über die notwendigen nächsten Schritte. „Wir hoffen, dass wir diese erfolgreich umsetzen können“, erklären die Verantwortlichen.
Die Zukunft des City Kaufhauses ist damit allerdings noch nicht vollständig gesichert. Vorstand und Aufsichtsrat zeigen sich aber zuversichtlich, die Herausforderungen zu meistern, die sich aus der genaueren Untersuchung der Gebäude- und Betreibersituation nun ergeben haben. „Unser Ziel bleibt weiterhin für unsere Genossen, für Gaggenau sowie das ganze Murgtal ein Kaufhaus in Gaggenau zu haben“.
Die Genossenschaftsmitglieder werden in den kommenden Tagen über die aktuellen Entwicklungen in einem Rundschreiben informiert.