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Mirco Rothenberger an einem startklaren Räumfahrzeug.
© Stvw.

08.04.2021

Eigentlich wollte Mirco Rothenberger, Leiter des Bauhofs, die diesjährige Wintersaison nun abhaken. Doch zurzeit wandert sein Blick doch wieder regelmäßig zum Thermometer. Die angekündigten Minusgrade und möglichen Schneefälle versetzen ihn wieder in „Alarmbereitschaft“. Während am Ostersonntag noch bei blauem Himmel bunte Eier im grünen Gras gesucht werden konnten, wurde die Natur am Ostermontag mit einem weißen Puderzuckerkleid aus Schnee überzogen. Auch in vergangenen Jahren sei es immer mal wieder vorgekommen, dass die Räumfahrzeuge nochmals im April ausrücken mussten. Dennoch werden Schneeschaufel und Co nun doch recht bald in ihren Sommerschlaf verfallen können, bis sie ab November wieder zum Einsatz kommen können.

Den gerade zu Ende gegangenen Winter bezeichnet Rothenberger im Verhältnis zu den letzten Jahren „schon als einen stärkeren Winter, der zahlreiche Einsätze forderte. Anfang Dezember rückte erstmals in der Nacht der Bereitschaftsdienst aus, um Straßen zu räumen und einzusalzen, damit am Morgen der Berufsverkehr rollen konnte. Insgesamt gab es in diesem Winter 23 Einsätze, bei denen die Mitarbeiter der Technischen Betriebe sowie der beauftragten Fremdfirmen unterwegs waren. Allein die städtischen Mitarbeiter absolvierten dabei nahezu 11 000 Kilometer, um die Straßen entsprechend dem Prioritätenplan von Schnee und Eis zu befreien. An einigen Tagen waren die Räumfahrzeuge bis zu 10 Stunden im Dauereinsatz, „um immer wieder von Vorne anzufangen. Da wurden oft Straßen mehrfach am Tag geräumt“, erinnert sich Rothenberger an die besonders schneereiche Zeit im Januar und Februar. Die Stunden summierten sich schließlich auf über 1700. „Das war endlich mal wieder ein echter Winter“, kommentiert Rothenberger, für den Winter ohne Schnee „wie ein Fußballspiel ohne Tor“ ist.

Auch wenn es manchmal nachts hart sei, aufzustehen und ab 3 Uhr in der Kälte seinen Dienst zu leisten, so mache es doch auch Spaß. „Es macht Freude, wenn man morgens dann den Bürgern gut geräumte Straßen bieten kann“, erklärt Rothenberger, der sich in diesem Winter vor allem darüber freute, dass „wir gut unseren Job machen konnten“. Im Vergleich zu Vorjahren gab es in diesem Jahr kaum Probleme beim Durchkommen aufgrund parkender Fahrzeuge. Wünschen würden sich die Technischen Betriebe noch etwas mehr Verständnis der Bevölkerung dafür, „dass wir nicht überall gleichzeitig sein können und die Straßen nach Priorität abfahren“. Da kann es schon auch vorkommen, dass in Wohngebieten einzelne Straße nicht freigeräumt werden können. Zum Räumen gehört auch das Streuen. Knapp 200 Tonnen Streusalz wurden in dieser Saison benötigt, im schneearmen Winter 2019/20 waren es gerade mal 25 Tonnen.

Gut 11 Tonnen davon wurden überwiegend für das Streuen öffentlicher Flächen wie Gehwege, Schulhöfe und öffentliche Plätze von den Trupps, die zu Fuß unterwegs waren, benötigt. Manchmal so erinnert sich Rothenberger, sei es selbst für sie mit den Großfahrzeugen nicht immer ganz leicht gewesen. Vereinzelt seien diese ebenfalls auf extremglatten Straßen leicht ins Rutschen gekommen. „Der Winterdienst ist immer eine besondere Herausforderung, „aber unsere Mitarbeiter sind erfahren und routiniert und freuen sich schon wieder auf den Schnee im nächsten Winter“, ist Rothenberger dankbar für das Engagement seiner Kolonnen. Jetzt aber würden auch sie viel lieber sich darum kümmern, dass es überall grünt und blüht. Ein bisschen hofft er auch, dass der Sommer ebenfalls mal wieder ein "richtiger" Sommer wird – nämlich mit Niederschlägen. Denn sonst gibt es neue Rekordzahlen beim Gießen.