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Vor dem Eingang der Stadtbibliothek werden desinfizierte Körbe ausgegeben.
© Stvw.

07.05.2020

Seit Dienstag, 21. April, hat die Stadtbibliothek in Gaggenau nach fünfwöchiger Schließung eingeschränkt wieder geöffnet. Statt gemütlichem Schmökern heißt es nun Maske auf und Abstand halten. Nichtsdestotrotz wird das Angebot dankbar angenommen, freuen sich doch zahlreiche Bürger über neuen Lesestoff mit dem sich die Zeit vertreiben lässt. „Die Resonanz ist insgesamt groß. Vor allem am Tag der Wiederöffnung konnten wir verhältnismäßig viele Besucher verzeichnen,“ resümiert der Leiter der Stadtbibliothek Ulrich Freist. Im Vergleich zu den Zahlen aus dem Monat Februar ist die Anzahl der Besucher in der ersten Öffnungswoche um rund ein Drittel zurückgegangen. Vor allem Risikogruppen meiden aktuell den Besuch der Bibliothek. Sie nutzen den Rückgabekasten, der eine kontaktlose Medienrückgabe ermöglicht, oder verlängern die Ausleihfrist telefonisch oder per E-Mail. Deutlich angestiegen ist jedoch die Menge der entliehenen Medien. „Das liegt daran, dass sich ein Teil unserer Leser langfristig mit Büchern eindeckt. Hierdurch müssen sie die Bibliothek weniger häufig besuchen,“ so Freist.

Um sowohl die Besucher als auch die Mitarbeiter zu schützen, wurden strenge Hygiene- und Abstandsregeln umgesetzt, die den COVID-19-Schutzverordnungen entsprechen. Betreten werden darf die Bibliothek nur noch mit einem Medienkörbchen, die am Eingang – immer frisch desinfiziert – verteilt werden. Diese regulieren gleichzeitig auch den Zugang in die Stadtbibliothek, da maximal 20 Körbe ausgegeben werden. Zudem wurde mittels Absperrungen und Markierungen eine Art „Einbahnstraße“ installiert, die die Wege der Besucher reguliert. „Hiermit wollen wir gewährleisten, dass Abstände eingehalten werden und sich die Kontakte zu anderen Personen minimieren,“ erklärt Freist. Sollten einzelne Bereiche zu voll werden, können diese zusätzlich separat abgetrennt werden. Bisher musste von dieser Möglichkeit jedoch noch nicht Gebrauch gemacht werden. Um die Aufenthaltszeit in der Bibliothek weiter zu verkürzen, ist das Schmökern und Lesen von Büchern, Tageszeitungen und Zeitschriften seit der Wiedereröffnung vor Ort nicht mehr möglich. Ebenso wenig dürfen Kopierer, Musikspielanlagen, Gruppen- und Internetarbeitsplätze genutzt werden. Schutzmaßnahmen wurden auch an der Verbuchungstheke sowie an den Auskunftsplätzen getroffen, wo sich nun Spuckschutze befinden. Außerdem sollen Abstände durch Bodenmarkierungen gewahrt werden. Die Maskenpflicht, die das Land Baden-Württemberg mit der Wirkung zum 27. April verordnet hat, gilt in der Stadtbibliothek bereits seit dem Tag der Wiedereröffnung. Darüber hinaus haben sich seitdem auch die Öffnungszeiten geändert: Hat die Stadtbibliothek von Dienstag bis Freitag regulär geöffnet, bleibt sie samstags vorerst geschlossen.

Trotz der Einschränkungen zeigen die Besucher Verständnis und verhalten sich besonders rücksichtsvoll. So bringen beispielsweise zahlreiche Eltern von sich aus nur ein Kind beim Bibliotheksbesuch mit. „Die meisten Leser freuen sich einfach darüber, dass wir wieder für sie da sind. Einige von ihnen bedanken sich sogar bei uns,“ verrät die stellvertretende Leitung der Stadtbibliothek, Bianca Grittmann.

Um die Aufenthaltszeit in der Bibliothek weiter zu minimieren und auch Risikogruppen ein Angebot zur Verfügung zu stellen, können seit Neuestem sogenannte Medienpakete zusammengestellt werden. Über den Online-Katalog, der auf der Homepage der Stadtbibliothek einsehbar ist, kann von Zuhause aus im gesamten Medienbestand gestöbert werden. Die ausgesuchten Titel können dann telefonisch oder per E-Mail bestellt und während den Öffnungszeiten gesammelt an der Verbuchungstheke abgeholt werden.