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In das AWO-Haus ziehen gerade die ersten Flüchtlinge ein.
© Stadt Gaggenau

29.09.22

Weiterhin sind viele Menschen auf der Flucht. Damit wächst auch in Gaggenau weiter die Zahl der aufzunehmenden Flüchtlinge. Am Montagabend wurde der Gemeinderat über den aktuellen Stand insbesondere mit Blick auf die ukrainischen Flüchtlinge informiert.

Insgesamt leben in Gaggenau aktuell 672 Menschen, die in den letzten Jahren nach Deutschland geflüchtet sind und in Gaggenau eine neue Heimat im Rahmen der Anschlussunterbringung gefunden haben. Viele von ihnen, 546 Personen, wohnen mittlerweile in privaten Unterkünften. Die übrigen wohnen in städtischen Gebäuden oder Wohnungen, die der Stadt gehören oder von ihr angemietet sind. Von den insgesamt 237 ukrainischen Flüchtlingen leben 191 Personen in privaten Wohnungen.

Da die Aufnahmekapazitäten in bisherigen Unterkünften nahezu erschöpft sind, hat die Stadt das AWO-Haus in Freiolsheim (Platz für 38 Personen) und das Haus Dorothee (30 Personen) in Moosbronn angemietet. Zunächst soll am Donnerstag, 29. September, das AWO-Haus in Freiolsheim belegt werden. Die Leiterin der Abteilung „Gesellschaft und Familie“, Carmen Merkel machte am Montagabend deutlich, dass die Kapazitätsgrenzen zunehmend eng werden. Von September bis Dezember werden noch 108 Personen erwartet, die in Gaggenau aufgenommen werden sollen.

Ab dem kommenden Jahr erhält Gaggenau pro Monat 35 Flüchtlinge zugewiesen. Hier werden weiter Häuser für Anschlussunterbringungen gesucht. Zudem soll in der Eckener Straße eine neue Flüchtlingsunterkunft gebaut werden, die Ende 2023 bezugsfertig sein soll. Die Stadt denkt zudem über den Kauf von Containern nach und schließt auch Belegungen von Hallen nicht mehr aus.Aktuell sind 142 ukrainische Kinder in Gaggenau für die es sechs VKL-Klassen sowie eine VABO-Klasse an der Carl-benz-Schule gibt. Die Kindergartenplätze reichen derzeit nicht aus, um allen Kindergartenkindern einen Platz bieten zu können. Entspannung sei nicht in Sicht, verweist Merkel darauf, dass deshalb die Plätze nach Kriterien vergeben werden.

Zur Integration werden zudem Sprach- und Integrationskurse in Gaggenau und Ottenau angeboten. Dankbar sei die Stadt den zahlreichen Ehrenamtlichen, die die Geflüchteten in vielfältiger Weise unterstützen und sie beispielsweise bei Arztbesuch, Schulanmeldung oder Bankterminen begleiten. Ehrenamtliche planen zudem den Aufbau eines Art Begegnungscafes.  Bereits seit 2018 erfolgreich ist das Projekt „Sadiqua- Freundin – Miteinander unterwegs“, das sich an Frauen mit und ohne Migrationshintergrund richtet.