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Ehrenamtliche Mitarbeiter sind gefragt, um den Badebetrieb aufrecht zu erhalten.
© Stadt Gaggenau

28.01.23

30 000 Badegäste vor allem aus Ottenau, Selbach und Hörden haben in diesem Sommer die Erholung im Ottenauer Kuppelsteinbad genossen. Nur den wenigsten scheint beim Bahnen ziehen im kühlen Nass oder Träumen auf der Liegewiese bewusst zu sein, dass die kleine Auszeit vom Alltag nur dank ehrenamtlichem Engagement möglich ist. Denn das Ottenauer Kuppelsteinbad wird im Gegensatz zu vielen anderen Freibädern von einem Verein getragen.

„Wir werden nicht als Verein wahrgenommen“, bringt Carola Henze vom Vorstandsteam das Dilemma auf den Punkt. Nur den wenigsten von den insgesamt 2700 Vereinsmitgliedern „ist richtig klar, dass eine Vereinsmitgliedschaft auch mit Engagement verbunden ist“. „Wer im Fußballverein ist, spielt Fußball, wer im Musikverein ist, musiziert und wer bei uns Mitglied ist, hat sich eigentlich der Pflege und dem Erhalt des Bades verschrieben“, erklärt Heidi Schottmüller. Doch die meisten Mitglieder sehen ihre Aufgabe mit der Zahlung des Mitgliedsbeitrages als erfüllt an. Etwa 20 Mitglieder und damit nicht einmal ein Prozent aller Mitglieder packt mit an, um den Badebetrieb zu gewährleisten. „Dabei macht es Spaß, sich zu kümmern und gemeinsam das Bad voranzubringen“, meint Ralf Wolf, der schon seit über 15 Jahren in der Vorstandschaft aktiv ist und besonders sein organisatorisches Talent im Verein einbringt.

 

Welche Aufgaben gibt es?

„Die Bandbreite an Aufgaben ist groß“, resümiert Heidi Schottmüller. So wird Kassenpersonal ebenso gesucht wie Badeaufsichten oder Personen, die ganzjährig hinter den Kulissen mitarbeiten wollen. „Gerne investieren wir in unsere Mitglieder, die sich als Badeaufsicht einbringen wollen oder in andere Aufgabenbereichen tätig sein möchten und übernehmen die Kosten für die notwendigen Aus- und Weiterbildungen.“, macht Schottmüller deutlich.

Unmissverständlich gibt Ralf Wolf aber auch zu bedenken, dass im Falle, dass sich nicht genügend Badeaufsichten finden, die Öffnungszeiten eingeschränkt werden müssen oder das Bad eventuell ganz geschlossen werden muss.

Ein Szenario das keiner will, wie beim gemeinsamen Gespräch zwischen dem Vereinsvorstand, Oberbürgermeister Christof Florus und Bäderchef Jörg Zimmer deutlich wurde. Aus diesem Grund hat die Stadtverwaltung schon im vergangenen Jahr den Verein von einer großen Sorge befreit, indem sie die Betriebsaufsicht übernommen hat. „Damit liegt die Haftung für den Badebetrieb bei der Stadt und der Verein, vor allem die Vorstandschaft, ist dadurch entlastet“, macht Oberbürgermeister Florus deutlich, dass die Verwaltung „nicht nur hinter dem Verein steht, sondern ihn auch stärken will“.

Damit hoffen er und Jörg Zimmer, dass sich mehr Mitglieder melden und sich aktiv für das Bad einbringen. „Denn die Stadt kann das Kuppelsteinbad nicht übernehmen“, macht Zimmer deutlich.

 

Ohne Verein kein Bad

Das Ottenauer Freibad wie auch das Sulzbacher Bad können nur weiterhin existieren, wenn die Vereine diese tragen. „Was in Ottenau aufgebaut wurde, hat Niveau“, lobt Zimmer die Ausstattung und „super Betreuung des Bades“. Umso wichtiger, so die Bilanz des Gesprächs, sei es, dass den Vereinsmitgliedern klar werde, dass mit der Mitgliedschaft nicht nur die Badnutzung, sondern auch Einsatz für das Bad verbunden ist. „Je mehr sich engagieren, auf umso mehr Schultern verteilt sich die Arbeit und umso mehr Spaß macht es auch“, sind sich die drei Vorstandsmitglieder einig.

Wer sich im Vorstand, bei der Verwaltung, im Service Eingang, bei Pflegearbeiten oder auch der Badeaufsicht engagieren will, kann sich melden unter vorstand@kuppelsteinbad.de oder unter Tel. 07225 98 49 01.