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Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen

Umweltfreundliche, günstige und gesunde Art der Fortbewegung: Radfahren wird in Gaggenau groß geschrieben. Foto: StVw
Umweltfreundliche, günstige und gesunde Art der Fortbewegung: Radfahren wird in Gaggenau groß geschrieben. Foto: StVw

Bessere und vor allem auch sicherere Verbindungen sind Ziele, die sich die Stadt Gaggenau gesetzt hat, um das Radfahren zu fördern. Mit diesem Vorhaben ist sie zwischenzeitlich der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW) beigetreten. Grundlage dafür ist ein Beschluss des Gemeinderats vom Januar 2017. „Wir erhoffen uns Unterstützung bei der Arbeit für den Radverkehr sowie Impulse. Durch die Kontakte mit anderen Mitgliedsgemeinden lassen sich Erfahrungen und Ideen austauschen und man kann voneinander profitieren“, erläutert Oberbürgermeister Christof Florus. Zum Fahrradbeauftragten wurde Volker Wickersheimer aus der städtischen Tiefbauabteilung ernannt.

 

Der Gemeinderat hatte im Oktober 2015 der Bildung einer Arbeitsgruppe zur Erstellung eines Radverkehrskonzepts zugestimmt. Die erste Sitzung der Arbeitsgruppe Radverkehr, die unter dem Vorsitz von Bürgermeister Michael Pfeiffer bisher ein halbes Dutzend Mal tagte, fand im November 2015 statt. Gaggenau verfügt heute über rund 13 Kilometer eigenständige innerstädtische Radwege. Die übrigen Radverbindungen werden über das normale Straßennetz geführt. Das besondere Augenmerk der Arbeitsgruppe Radverkehr liegt denn auch auf bekannten Gefährdungsstellen, bei denen es in den vergangenen Jahren schon zu Unfällen oder Beinahe-Unfällen gekommen war. „Wir wollen für unsere Radfahrer bestmögliche Sicherheit erreichen. Vor allem aber möchten wir noch mehr Menschen dazu bewegen, das Fahrrad zu nutzen. Dazu braucht es gut ausgebaute Wege und Abstellmöglichkeiten“, betont OB Florus. 

 

140 Fahrradstellplätze geschaffen

Im Zuge der Neugestaltung des Bahnhofplatzes wurden 2016 insgesamt 27 abschließbare Fahrradboxen gebaut, drei davon mit Lademöglichkeiten für E-Bikes. Daneben wurden drei überdachte Fahrradständer mit rund 40 Stellplätzen neu hergestellt, die Abstellanlage zwischen Bahnhof und Sparkassen-Parkdeck wurde erneuert. Zusammen mit den nicht überdachten Abstellplätzen im Bereich Hildaplatz stehen nun zirka 140 Fahrradstellplätze zur Verfügung. „Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Radverkehr sollen in das im Entwurf vorliegende Radverkehrskonzept einfließen, das eine der Grundlagen für das im November 2016 in Auftrag gegebene Mobilitätskonzept der Stadt Gaggenau ist. Die Arbeitsgruppe Radverkehr soll auch weiterhin regelmäßig tagen, um die weitere Entwicklung des Themas Radverkehr in Gaggenau zu begleiten“, kündigt Bürgermeister Pfeiffer an.

 

Die Stadt Gaggenau bringt durch ihre Tallage und die damit verbundenen Steigungen nicht gerade die günstigsten topographischen Bedingungen für den Radverkehr mit sich. Akzeptanz und Sicherheit des Radfahrens sollen durch das neue Verkehrskonzept der Stadt aber gestärkt werden. Eines der Schwerpunktthemen ist hierbei die Förderung von E-Bikes, die die nachhaltige Fortbewegung auf zwei Rädern in der Hanglage erleichtern. Entsprechende Ladestationen sollen installiert werden. Zusätzlich gewährleisten die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder am Bahnhof die direkte Anbindung an den ÖPNV. Zu den weiteren Maßnahmen zählt der Ausbau des Radweges „Tour de Murg“, der zum RadNETZ Baden-Württemberg gehört.

 

Radfahren als sinnvolle Alternative

Mit dem Beitritt der Stadt Gaggenau zur AGFK-BW ist nun der Erfahrungsaustausch mit weiteren Kommunen und Landkreisen möglich. Die Stadt erhält auch fachliche Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Vorhaben. Durch die Mitgliedschaft in der AGFK-BW und mit ihrem Radverkehrskonzept ist die Stadt Gaggenau ihrem Ziel, „Fahrradfreundliche Kommune“ zu werden, einen wichtigen Schritt näher gekommen. Denn die Landesauszeichnung ist an die Erfüllung verschiedener Kriterien geknüpft: eine fahrradfreundliche Infrastruktur zu schaffen, sich politisch für die Radverkehrsförderung zu engagieren, die Verknüpfung von Fahrrad und ÖPNV zu fördern und Serviceleistungen für Radverkehr sowie Fahrradtourismus einzubauen. Eine Kommune, die den Fuß- und Radverkehr bei Quartiersplanungen mitdenkt, wird zu einer attraktiven Stadt der kurzen Wege: Ärzte, Supermärkte, Schulen – alles lässt sich schnell, sicher und gesund erreichen. „Bei dem  immer stärkeren Verkehrsaufkommen, gerade im Stadtgebiet, ist Radfahren eine sinnvolle und zumeist auch schnellere Alternative. Außerdem fördert Radfahren die Gesundheit“, unterstreicht OB Florus.

 

Die AGFK-BW steht den Kommunen als starker Partner zur Seite. Sie schafft eine wertvolle Basis durch entsprechende Vorlagen - nach dem Prinzip „Zentral entwickeln, vor Ort einsetzen“. Dazu gehören Beratung und Hilfestellung bei allen Fragen rund ums Thema Radverkehrsförderung, Förderung des Erfahrungs- und Informationsaustausches durch Fachseminare und der Einsatz für eine gemeinsame und einheitliche Öffentlichkeitsarbeit – denn als Team kann man zahlreiche Vorhaben viel schneller realisieren. „Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist es, die selbstverständliche, umweltfreundliche und günstige Art der Fortbewegung zu fördern – das Radfahren. Die AGFK-BW ist ein wichtiger Teil der Fahrradförderung des Landes und wird vom Verkehrsministerium finanziell und ideell unterstützt. Das gemeinsame Anliegen von AGFK-BW und Land ist es, mehr Menschen sicher aufs Rad zu bringen und ihnen die Freude am Radeln zu vermitteln. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist die nachhaltige Mobilitätserziehung von Kindern und Jugendlichen“, erläutert die Geschäftsführerin der AGFK-BW, Anna Hussinger. Die Arbeitsgemeinschaft ist heute ein Netzwerk von 64 Städten, Landkreisen und Gemeinden.