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Ende Januar ist einheitlicher Anmeldestichtag für die Kindertageseinrichtungen in Gaggenau.
Ende Januar ist einheitlicher Anmeldestichtag für die Kindertageseinrichtungen in Gaggenau.
© StVw

Die kommunale Kindergartenbedarfsplanung ist und bleibt ein wichtiges Steuerungselement. Sie sorgt dafür, dass Betreuungsplätze bedarfsgerecht zur Verfügung stehen, öffentlich geförderte Überkapazitäten aber vermieden werden. Die Bedarfsplanung ermöglicht die Steuerung des quantitativen und qualitativen Angebots. In Zeiten des demographischen Wandels ist Familienfreundlichkeit ein Wettbewerbsfaktor. Das gilt für Unternehmen, aber auch für Städte und Gemeinden. Wenn bei Familien ein Umzug ansteht, spielen neben beruflichen Möglichkeiten die gesamte Infrastruktur und somit auch verlässliche und qualitativ hochwertige Angebote für die Kinderbetreuung eine wichtige Rolle. Die Zukunftsfähigkeit einer Stadt hängt wesentlich davon ab, ob sie Familien ein gutes und lebenswertes Umfeld bieten kann. Im Rahmen der Kindergartenbedarfsplanung werden die demographischen Entwicklungen berücksichtigt. Ein bedarfsgerechtes Angebot an Plätzen in der Kindertagesbetreuung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eltern wollen ihre Kinder bestmöglich fördern und ihnen gute Bildungschancen ermöglichen. Für einen frühen beruflichen Wiedereinstieg sind passende Betreuungsangebote für Kleinkinder und entsprechende Betreuungsangebote in Kindergärten und in Kindertagesstätten von zentraler Bedeutung. Oberbürgermeister Christof Florus und der Gemeinderat zeigten sich in der jüngsten Ratssitzung erfreut darüber, dass die Kinderzahlen in Gaggenau gegenwärtig nur eine Richtung kennen: nach oben. Für die Betreuung der kleinen Erdenbürger nimmt die Stadt denn auch viel Geld in die Hand: Der Gemeinderat billigte den Kindergartenbedarfsplan für das Kindergartenjahr 2017/2018 einstimmig.  

Der quantitative (rechnerische) Bedarf für die Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt ist vom Kindergartenjahr 2016/2017 zum Kindergartenjahr 2017/2018 in Gaggenau stadtweit um insgesamt 93 Plätze (von 755 auf 848) angestiegen, bemerkte Gabriele Maier von der städtischen Abteilung „Schulen und Betreuung“. In verschiedenen Kindertageseinrichtungen sind Umbau- und Ausbaumaßnahmen erforderlich, um die Nachfrage nach Betreuungsplätzen kernstadt- und stadtteilbezogen abdecken zu können. Weitere Baugebiete, zum Beispiel „Nördlich der Pestalozzistraße“ in Bad Rotenfels, und die Verdichtung von bestehenden Wohnraumflächen, zum Beispiel über den Neubau mit mehreren Wohnungen in der Alban-Stolz-Straße in Bad Rotenfels, führen zu einem Zuwachs an jungen Familien mit Kindern im Kindergarten- und Schulalter. Auch die zunehmende Zahl von Kindern aus Flüchtlingsfamilien ist in der Bedarfsplanung angemessen zu berücksichtigen. Im Kindergartenjahr 2016/2017 konnten in Gaggenau bis zu 201 Kleinkinder betreut werden. Die Versorgungsquote lag – bei 666 Wohnberechtigten unter drei Jahren – bei 30,2 Prozent. Im Kindergartenjahr 2017/2018 können bis zu 203 Kleinkinder betreut werden. Die Versorgungsquote liegt – bei 719 Wohnberechtigten unter drei  Jahren – dann bei 28,2 Prozent.

Laut Stadtkämmerer Andreas Merkel ist die Finanzierungsverantwortung der Gemeinde dem Gesetz zufolge bei Kindergärten mit mindestens 63 Prozent, bei Kinderkrippen mit mindestens 68 Prozent der Betriebsausgaben zu beziffern. Gaggenau leiste mit 70 Prozent bei den Kindergärten und 75 Prozent bei den Kinderkrippen sogar deutlich mehr. Netto erreichte die Betriebskostenförderung 2017 bei den Kindergärten vier Millionen Euro (zuzüglich 70.000 Euro interkommunaler Kostenausgleich) und bei den Kinderkrippen 1,3 Millionen Euro (zuzüglich 10.000 Euro interkommunaler Kostenausgleich). Hinzu kommen 30.000 Euro Betriebskostenförderung bei der Kindertagespflege, was in der Summe 5,41 Millionen Euro ergibt. Größere Investitionsvorhaben 2017/2018 stehen im Katholischen Kindergarten St. Marien (mit 298.000 Euro), im Katholischen Kindergarten St. Antonius Ottenau (mit 2.400.000 Euro) und im Katholischen Kindergarten St. Laurentius Bad Rotenfels (mit 2.100.000 Euro) an, was insgesamt 4.798.000 Euro ergibt. Für die stadteigenen Kindergärten in Freiolsheim, Hörden und Oberweier kam die Stadt 2017 mit 898.900 Euro Betriebsausgaben auf (Freiolsheim und Hörden 566.600 Euro, Oberweier 332.300 Euro). Die Investitionen lagen hier bei 302.900 Euro (Freiolsheim und Hörden 287.400 Euro, Oberweier 15.500 Euro). Die Schulkindbetreuung im Rahmen der „Verlässlichen Grundschule“ ließ sich die Stadt im laufenden Jahr 431.300 Euro kosten. Angesichts von Betriebskostenzuschüssen in Höhe von 5.410.000 Euro, Betriebskosten für eigene Kindergärten in Höhe von 898.900 Euro, Kosten für die Schulkindbetreuung in Höhe von 431.300 Euro, Investitionszuschüssen in Höhe von 4.798.000 Euro und Investitionen in Höhe von 302.900 Euro zahlt die Stadt Gaggenau 2017 für Kinderbetreuung 11.841.100 Euro.