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Spaziergang im Wald
© PantherMedia / Monkeybusiness Images

04.02.2022

Für den Wald war das vergangene Jahr 2021 ein Stück weit ein gutes Jahr. Nach den extrem trockenen Jahren 2018, 2019 und 2020 war die Witterung im letzten Jahr deutlich besser für die Wald-Vitalität. Allerdings fürchtet der Leiter des Forstbezirks Gaggenau, Markus Krebs, dass 2021 eher ein Einzelfall bleibe. Die überdurchschnittlich hohen Temperaturen und der geringe Niederschlag setzen dem Wald zu und führen zu Dürreschäden. Insgesamt ist Krebs mit dem Gaggenauer Stadtwald aber noch zufrieden. Im überregionalen Vergleich muss er weniger Borkenkäfer-, Sturm- und Dürreholz verzeichnen. Die Schäden machen sich besonders bei den heimischen Holzarten wie Buche und Fichte bemerkbar, berichtete er vergangene Woche dem Gemeinderat.

Den Holzmarkt im vergangenen Jahr beschrieb Markus Krebs als sehr turbulent. So wurden knapp 700 Festmeter Holz mehr eingeschlagen als ursprünglich geplant. Insgesamt waren es 9.765 Festmeter. 2.300 Festmeter davon waren Dürreholz, glücklicherweise „nur“ 890 Festmeter war sogenanntes Käferholz. Auf große Nachfrage stieß im letzten Jahr das Brennholz. Hier belief sich der Einschlag auf insgesamt 2.168 Festmeter. In diesem Jahr ist eine Holzernte von 10.400 Festmeter geplant.

Durch den Holzverkauf können 2021 Mehreinnahmen verbucht werden. Zudem erhielt der Stadtwald eine Bundeswaldprämie. Unter dem Strich ist derzeit von einem Plus von 60.000 Euro auszugehen. Der Planansatz war noch von einem Minus von 100.000 Euro ausgegangen.

„Aber es geht nicht nur um Festmeter, Hektar und Stückzahlen“, wies der Forstbezirksleiter auf Aspekte des Naturschutzes und die Erholungsfunktion des Waldes hin. Aufgabe des Forstes sei es beispielsweise auch Amphibientümpel zu pflegen, Alt- und Totholzkonzept zu entwickeln, Spechtbäume und Ameisenhaufen zu schützen sowie auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu verzichten.

Immer mehr Menschen entdecken den Wald auch als Erholungsraum und genießen den Spaziergang und den Aufenthalt im Wald. Auf große Resonanz stoße beispielsweise der neu angelegte Willi-Echle-Weg, der interaktive Elemente beinhaltet, die mit der Gaggenauer Bürger-App verknüpft sind, sodass das eigene Smartphone als Audio-Guide genutzt werden kann. Die Pflege der Wanderwege, oder auch das Aufstellen von „Himmelsliegen“ zählen genauso zu den Aufgaben des Forstes.