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Wohnen in Gaggenau ist attraktiv.
Wohnen in Gaggenau ist attraktiv.
© Jörg Schumacher

11.07.2020

Die Stadt Gaggenau benötigt als wachsende Stadt auch in den kommenden Jahren die Möglichkeit, weitere Bauflächen zu entwickeln. Nicht nur Mehrfamilienhauswohnungen sind gefragt, sondern auch Einfamilienhäuser sind gerade bei jungen Familien sehr beliebt. Bestes Beispiel für die hohe Nachfrage ist die Tatsache, dass sich auf 23 städtische Bauplätze im Bereich der Heil II über 500 Bewerber gemeldet hatten. Da die Befriedigung der Wohnbedürfnisse im Innenbereich aus verschiedenen Gründen (z. B. fehlende Baulücken, mangelnde Grundstücksverfügbarkeit, Fragestellungen in Bezug auf Erschließung und Grundstücksgrößen und -zuschnitte) nicht in hinreichendem Umfang möglich ist, ist eine bauliche Entwicklung im bisherigen Außenbereich erforderlich, hieß es am Montagabend im Gemeinderat. Insbesondere in den Ortschaften wird mit der Ansiedlung insbesondere von Familien mit Kindern auch mittelfristig eine weiterhin gute Auslastung vorhandener Infrastrukturen (z. B. Schulen, Kindergärten) gewährleistet. Die Stadt will deshalb die neuen Möglichkeiten des Paragraphen 13b nutzen, der ein beschleunigtes Verfahren ermöglicht. Im Laufe des Jahres 2019 hat die Stadtverwaltung im Rahmen einer Machbarkeitsprüfung untersucht, welche Flächen sich im Stadtgebiet Gaggenaus für eine Entwicklung nach §13b Baugesetzbuch (BauGB) eignen. Hierbei wurden grundsätzliche Fragestellungen im Hinblick auf den Artenschutz, die technische Machbarkeit und das Eigentümerinteresse betrachtet. Im Ergebnis hat die Stadtverwaltung dem Gemeinderat empfohlen, für neun betrachtete Flächen ein Bebauungsplanverfahren einzuleiten. Der Gemeinderat ist dieser Empfehlung gefolgt und hatte im Dezember die entsprechenden Aufstellungsbeschlüsse gefasst.

Am Montagabend stellten Christine Dibos, Jörg Bauer und Leiter Maximiliane Krebs von der Planungsabteilung die Bebauungsplan-Entwürfe vor. Insgesamt geht es um knapp 13 Hektar Fläche an den neun möglichen Standorten. Der Gemeinderat stimmte den einzelnen Planvorstellungen stets mehrheitlich zu. Dabei wurde betont, dass nicht alle Bebauungspläne zeitgleich kommen werden und zudem auch die Realisierung noch offen ist.

In Hörden ist das Gebiet „Binsenäcker“ geplant. In Ottenau bietet das „Neufeld“ bauliche Möglichkeiten. Der Name „Ortseingang südliche Rottäcker“ weist in Freiolsheim bereits auf die Lage des neuen Gebietes hin. In Sulzbach wurde das Gebield „Im Feld“ vorgeschlagen. In Michelbach könnten im „Steinäcker“ sowie im Bereich „Tasch“ neue Gebäude entstehen. Für Bad Rotenfels wurde der Bebauungsplan „Zwischen Froschäcker und Schiffersgründel“ erarbeitet. Für den Stadtteil Selbach wurde das Gebiet „Badäcker/Eben“ vorgestellt und für Oberweier der Bebauungsplan „Mergelacker“.

Im nächsten Schritt folgt nun die Beteiligung der Öffentlichkeit und weiteren Behörden sowie Trägern. Anschließend werden Eigentümergespräche geführt und die eingegangenen Stellungnahmen ausgewertet. Es folgt dann die Beratung der Entwürfe in den Ortschaftsräten und im Gemeinderat. Bis Ende 2021 könnten dann Satzungsbeschlüsse gefasst werden. Das Bebauungsplanverfahren ist ergebnisoffen.