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In Gaggenau und allen Stadtteilen erfolgt die Rattenbekämpfung.
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07.08.23

Die Rattenbekämpfung in Gaggenau wird künftig teurer. Und das nicht, wie man mutmaßen könnte, weil es mehr Ratten gibt, sondern weil die Anforderungen an die Bekämpfungsmethoden sich geändert haben.

In der letzten Gemeinderatssitzung stimmte der Gemeinderat der Vergabe der Rattenbekämpfung an eine Fachfirma aus Bad Rappenau für 168 000 Euro zu. Alle Kommunen müssen ihre Rattenpopulationen kontrollieren und gleichzeitig alle aktuellen Vorschriften, Risikominimierungsmaßnahmen und Gesetze einhalten. Dies gilt insbesondere für den Einsatz von Rattengiftködern in der Kanalisation sowie in Gewässernähe. Hier muss der Kontakt zwischen Giftköder und Wasser zu jedem Zeitpunkt verhindert werden. Bisher wurden die Giftköder mit einem Draht befestigt und in die Kanalschächte eingehängt.

Bei der Rattenbekämpfung mit Gift müssen eine Reihe rechtlicher Rahmen und Gesetze beachtet werden. Nachdem nun die so genannten Risikominderungsmaßnahmen überarbeitet wurden, gelten ab sofort strengere Anwendungsbestimmungen. Darauf reagiert die Tiefbauabteilung mit einer neuen Vorgehensweise, bei der die herkömmliche Rattenbekämpfung durch ein gesetzlich vorgeschriebenes Monitoring und nur im Bedarfsfall die Bekämpfung ersetzt wird und entsprechend zugelassene Köderschutzboxen verwendet werden.

Die dazu notwendigen Köderschutzboxen können dank elektronischer Befallserhebung Befallszentren erkennen. Diese registrieren die Begehung durch Ratten und ermöglichen eine Datenübertragung über einen Webservice. Das bedeutet, dass die mobilen Köderschutzboxen angefahren und ausgelesen werden müssen. Erst wenn Ratten durch das Monitoring registriert werden, wird die gezielte Rattenbekämpfung durchgeführt. Für das Monitoring mit wirkstofffreien Ködern werden Köderschutzboxen im gesamten Stadtgebiet fest installiert. Für den festen Einbau muss der Schacht begangen und mittels Bohrungen die Köderschutzbox festgeschraubt werden. Wird ein Rattenbefall registriert, werden im nahen Umfeld weitere mobile Köderschutzboxen von der Straße aus mittels Gestänge installiert und mit Giftködern versehen. Diese Köderschutzboxen bleiben solange im Schacht eingebaut, bis der Befall nachweisbar zurückgegangen ist. Diese Köderschutzboxen werden ca. 14-tägig kontrolliert und die entsprechenden Daten ausgelesen.

Bürger können zu einer Minimierung beitragen, indem sie keine Speisereste über den Abfluss oder die Toilette entsorgen. Ebenso sollten auf Komposthaufen keine Speisereste entsorgt werden.