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Stadtkämmerer Andreas Merkel und Lebenshilfe-Vorsitzender Rupert Felder freuen sich, wenn wieder Leben ins Parkhotel einzieht.
© Stadt Gaggenau

29.11.23

Der 27. November 2023 wird als besonderes Datum in die Geschichte der Stadt Gaggenau eingehen. An diesem Montag erwarb die Stadt Gaggenau das Erbbaurecht des Grundstücks in der Konrad-Adenauer-Straße samt dem Parkhotel mit einer Fläche von etwa 4 310 Quadratmetern. Das ist ein besonderer Tag für Gaggenau", freute sich Oberbürgermeister Michael Pfeiffer nachdem er im Baden-Badener Notariat den Kaufvertrag unterschrieben hatte.

Am Nachmittag hatte er sich dort mit den Eigentümern getroffen, um den Vertrag offiziell beurkunden zu lassen. Auch die nun ehemaligen Eigentümer hätten sich gefreut, dass das Hotel nun einer sozialen Nutzung zugeführt werden soll. „Unser Konzept hat sie überzeugt", resümierte OB Pfeiffer.

Entstehen soll in dem Gebäude in enger Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Rastatt/Murgtal ein „Haus der Inklusion", in dem Menschen mit Behinderungen wohnen und arbeiten können. Gleichzeitig soll es wieder einen Hotelbetrieb geben sowie ein gastronomisches Angebot im Erdgeschoss wie auch auf der angrenzenden Terrasse.

1,95 Millionen Euro zahlt die Stadt für den Erwerb des Erbbaurechts samt Gebäude und inklusive Grunderwerbsteuer und Notariatskosten. In den nächsten Wochen stehen weitere Formalien an, wie der Eintrag ins Grundbuch. Wenn alles weiter gut läuft, dann hofft Pfeiffer, dass er im Januar auch die Schlüssel für das fünfstöckige Hotel haben wird. „Dann können wir intensiver in die Bestandsaufnahme zum Zustand des markanten Gebäudes gehen, um den Renovierungsbedarf zu analysieren", erklärt das Stadtoberhaupt. Zudem können dann Anfang 2024 Schritt für Schritt die Planungen für die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten vorangetrieben werden. Positiv stimmt Pfeiffer dabei auch, dass es seit Bekanntwerden des Projekts schon einige Anfragen von Interessierten gibt, die sich einbringen möchten. „Das Jahr 2024 wird sicherlich von umfangreichen Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten geprägt sein, eine genauere Planung ist erst nach ausführlicher Bestandsaufnahme möglich" so Michael Pfeiffer.

Zusammen mit dem Vorsitzenden der Lebenshilfe, Professor Dr. Rupert Felder ist er sich sicher, „dass wir hier in enger Partnerschaft ein Leuchtturmprojekt für Gaggenau haben und damit auch die Inklusion weiter zum Leben bringen".

Von den drei Stockwerken, in denen sich insgesamt 63 Hotelzimmer unterschiedlicher Größen befinden, soll es in einem Stockwerk „Wohnangebote für Menschen mit Behinderung" geben. In den anderen beiden soll wieder Hotelbetrieb sein. Die Lebenshilfe prüft derzeit die Einrichtung eines Inklusionsbetriebes nach dem Sozialgesetzbuch, um mitten in der Stadt ein ganz besonderes Hotel zu konzipieren. Das erste Obergeschoss könnte für gesundheitsnahe Dienstleistungen genutzt werden.

Im Erdgeschoss sowie der Terrasse in Richtung Murguferanlage ist die Etablierung eines gastronomischen Angebots angedacht. In den Betrieben sollen Menschen mit Behinderung Beschäftigung finden.

„Das ist ein neues Kapitel, das wir nun aufschlagen und das wir als Lebenshilfe mit großem Respekt vor der Aufgabe und der damit verbundenen Herausforderung angehen, aber zusammen mit der Stadt Gaggenau wird das sicherlich gelingen" sagte Lebenshilfe-Vorsitzender Rupert Felder. Das Stadthotel könnte darüber hinaus auch in der Energieversorgung der Innenstadt eine neue Rolle spielen. Die Gaggenauer Stadtwerke haben die Kellerräume bereits besichtigt und könnten sich vorstellen, den Bereich künftig für den Aufbau einer Nahwärmeversorgung zu nutzen; zumal auf kurzem Wege auch eine Koppelung mit der Wärmezentrale im benachbarten Hallenbad möglich ist.