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Zum Schutz der Amphibien sind zahlreiche Maßnahmen geplant.
Zum Schutz der Amphibien sind zahlreiche Maßnahmen geplant.
© StVw

Fadenmolche, Bergmolche, Grasfrösche, Erdkröten, Feuersalamander und auch einzelne Gelbbauchunken fühlen sich im Traischbachtal sichtlich wohl. In den letzten Jahren ist ihre Population deutlich angestiegen. Um sie zu schützen, stellte die Stadt am Montagabend zusammen mit Hans-Joachim Zurmöhle vom gleichnamigen Fachbüro aus Waldkirch ein Schutzkonzept vor.

Umweltabteilungsleiterin Elke Henschel verwies zunächst darauf, dass die Amphibien in den letzten Jahren zunehmend die Regenerationsteiche des Waldseebades zum Ablaichen und Leben nutzten, neben ihren angestammten Laichgewässern. Beim Überqueren der Straße und dem angrenzenden Parkplatz kam es immer wieder zu massiven Tötungen der Amphibien. Für die zum Teil streng geschützten Arten gilt nach dem Bundesnaturschutzgesetz ein sogenanntes Tötungsverbot. Zusammen mit Ehrenamtlichen wurden in den letzten Jahren viele Tiere gerettet. Die Helfer sammeln die Tiere entlang der Straße und dem Parkplatz beim Waldseebad ein und setzen sie in die angrenzenden Tümpel auf der anderen Straßenseite wieder aus. Waren es im Jahr 2015 noch 575 Amphibien, so stieg ihre Zahl im Jahr 2018 auf über 3100 an. 14 Helfer waren in diesem Jahr allein beim Waldseebad 46-mal im Einsatz. Über 1.500 Meter Amphibienschutzzaun wurden betreut. Insgesamt betreut die Umweltabteilung über 30 ehrenamtliche Helfer während der Amphibienwanderzeit, die unter anderem auch am Selbacher Weg, in Ottenau und beim Kurpark im Einsatz sind.

Mit Blick darauf, dass es immer schwieriger werde, Ehrenamtliche zu finden und angesichts der alljährlichen Auf- und Abbaukosten (allein imTraischbachtal im Jahr 2019: 5.000 Euro), suchte die Stadt nach dauerhaft umsetzbaren Lösungen. Zudem könnten diese möglicherweise mit Maßnahmen im Rahmen des Umbaus des Waldseebades kombiniert werden.

Mit der Planung der Amphibienschutzmaßnahmen wurde das Büro für Landschaftsplanung Zurmöhle aus Waldkirch beauftragt. Dessen Leiter, Hans-Joachim Zurmöhle, stellte am Montagabend seine Maßnahmenvorschläge vor. Wesentliches Ziel ist, zum einen die Amphibien aus dem Waldseebad fernzuhalten und zum anderen sie vor einem Überqueren der Verkehrsflächen zu schützen. Für etwa 5.000 Euro sollen zu Beginn des Jahres 2020 Ersatzlaichgewässer für die Amphibien, die derzeit das Waldseebad und den Regenerationsteich als Lebensraum nutzen, geschaffen werden.

Im nächsten Schritt, voraussichtlich ab Februar 2020, soll ein dauerhaftes Amphibienleitsystem außerhalb des Bades zur Verhinderung einer Einwanderung von Amphibien in die Straßen- und Parkplatzflächen errichtet werden. Hierfür sind 67.000 Euro veranschlagt. Auf 11.000 Euro belaufen sich die Kosten für die Integration eines dauerhaften Leitsystems entlang des Zaunes des Regenerationsteiches. Dieser soll im Herbst 2020 aufgebaut werden. Und schließlich ist für das Frühjahr 2021 im Zuge der Gestaltung der Außenanlagen geplant, ein dauerhaftes Leitsystem innerhalb des Bades zu integrieren. Dabei rechnet die Verwaltung mit weiteren 61.000 Euro Kosten. Für die Einrichtung einer dauerhaften Leiteinrichtung hofft die Stadt auf einen Zuschuss nach der Landschaftspflegerichtlinie in Höhe von 70 Prozent.